COVID-19-Pandemie

Remdesivir erhält EU-Zulassung bei COVID-19

Remdesivir ist nun in der EU zur Therapie bei schweren COVID-19-Fällen zugelassen.

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Remdesivir hat nun die EU-Zulassung bei COVID-19 erhalten.

Remdesivir hat nun die EU-Zulassung bei COVID-19 erhalten.

© Ulrich Perrey/dpa-POOL/dpa

Brüssel. Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen als erstes Mittel zur Therapie bei COVID-19 zugelassen. Die EU-Kommission gab die Entscheidung am Freitag bekannt.

„Die heutige Zulassung eines ersten Medikaments zur Behandlung von COVID-19-Patienten ist ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen das Virus“, erklärte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Die Zulassung sei im Schnellverfahren weniger als einen Monat nach dem Antrag ergangen.

Aussichtsreiches Mittel

Remdesivir gilt als eines der aussichtsreichsten Medikamente bei schweren Corona-Symptomen. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt bei COVID-19 verkürzen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte die Zulassung für Patienten ab zwölf Jahren empfohlen, die eine Lungenentzündung haben und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen.

USA sichern sich große Mengen

Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. Die US-Regierung hatte diese Woche eine Vereinbarung mit dem US-Hersteller Gilead Sciences bekannt gemacht, wonach sie praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft hat.

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Allerdings hat zum Beispiel Deutschland bereits Vorräte angelegt. Die EU-Kommission verhandelt ebenfalls mit dem Hersteller, um sich ausreichende Mengen des Wirkstoffs zu sichern. Der CDU-Europapolitiker Peter Liese betonte, Bedingung für die Zulassung in Europa sei, dass der Hersteller auch nach Europa liefere. (dpa)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 04.07.202017:58 Uhr

"Remdesivir for the Treatment of Covid-19 — Preliminary Report" von John H. Beigel et al.
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2007764?query=RP
bleibt bezogen auf die allgemeine und krankheits-spezifische Mortalität bzw. krankheitsbezogene Morbidität unklar. Die Schlussfolgerungen: "CONCLUSIONS - Remdesivir was superior to placebo in shortening the time to recovery in adults hospitalized with Covid-19 and evidence of lower respiratory tract infection" belegen signifikant lediglich eine Überlegenheit in der Abkürzung der Erholungszeit, und das auch nur bei Patienten mit eindeutigen Infektionen der unteren Atemwege.
Eine signifikante Reduktion der allgemeinen und krankheits-spezifischen Mortalität bzw. krankheits-bezogene Morbidität wird trotz eines weltweit hohen logistischen und wissenschaftlichen Aufwands nicht belegt. "Mortality was numerically lower in the remdesivir group than in the placebo group, but the difference was not significant (hazard ratio for death, 0.70; 95% CI, 0.47 to 1.04; 1059 patients)."
So bleibt fragwürdig:
"Erstmals haben Forscher in einer qualitativ hochwertigen Studie belegen können, dass sich ein schwerer COVID-19-Verlauf mit einem Medikament günstig beeinflussen lässt. Das Virustatikum Remdesivir hat in der weltweiten ACTT-Studie bei stationär behandelten Patienten die Zeit bis zur Genesung von 15 auf 11 Tage verkürzt. Möglicherweise kann es dabei auch Leben retten, statistisch gesichert ist das aber nicht. Und auch bei der Therapie mit der Arznei ergab sich eine hohe COVID-19-Sterberate. Ein Wundermittel sieht anders aus..."
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Remdesivir-Kein-Corona-Wundermittel-409759.html
"Dass es aber nach jahrzehntelanger Forschung keine besseren Virustatika gegen den Influenzaerreger gibt, stimmt Experten auch bei COVID-19 pessimistisch. So erwartet der Leiter der London School of Hygiene and Tropical Medicine, Professor Peter Piot, keinen wirklichen Durchbruch bei Corona-Medikamenten gegen die Pandemie... "

MfG

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