Rommel führt Thüringens Kassenärzte
Nach dem Aufstieg von Regina Feldmann haben Thüringens Kassenärzte eine neue KV-Chefin gewählt - es ist wieder eine Hausärztin.
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Thüringens neue KV-Chefin: Dr. Annette Rommel
© KVT
WEIMAR (rbü). Die Thüringer Kassenärzte haben eine neue Chefin: Dr. Annette Rommel wurde in der Vertreterversammlung (VV) am Mittwoch in Weimar zur neuen ersten Vorsitzenden gewählt.
Die praktizierende Hausärztin löst damit vor Ablauf der regulären Legislaturperiode Regina Feldmann ab, die im Mai an die KBV-Spitze gewählt wurde. Offizielle Übergabe der Amtsgeschäfte in der KV Thüringen ist Anfang Juli.
Rommels Wahl erfolgte einstimmig und ohne Gegenkandidaten. "Ich verspreche ihnen mich als teamfähig, kommunikativ und entschlusskräftig zu erweisen und mich für die Interessen aller Vertragsärzte einzusetzen", bedankte sie sich für das Vertrauen.
"Das ist für mich ein wahnsinnig emotionaler Moment. Gerade ändert sich mein superwohlgeordnetes Leben in einer revolutionären Weise."
Rommel ist 52 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Sie betreibt seit 22 Jahren eine Landarztpraxis in Mechterstädt bei Gotha. Seit 2007 gehört sie dem Vorstand der Landesärztekammer an, seit 2005 ist sie zudem Mitglied der Vertreterversammlung in Weimar, zuletzt beriet sie die KV-Spitze bereits im Vorstandsausschuss.
Dort übernimmt nun der Hausarzt Ulf Zitterbart ihren Platz. Ihr Mandat in der Vertreterversammlung tritt Andreas Kaschowitz als Nachrücker an.
Als Motivation für ihre Kandidatur nannte Rommel "die Euphorie für diesen wunderbaren Beruf" und, "gegen Meckern und Jammern" anzutreten.
Damit folgt sie ihrem Ehemann in die erste Reihe der Gesundheitspolitik: Dr. Karl-Friedrich Rommel ist langjähriger Vorsitzender der Thüringer Kassenzahnärzte (KZVT), im vergangenen Jahr rückte er außerdem als VV-Vorsitzender in der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung auf.
Viele Glückwünsche auch für Feldmann
Nach ihrer Wahl nahm Annette Rommel gleich neben Dr. Thomas Schröter Platz, ihrem Vorstandskompagnon. Der Internist hatte zuvor betont, dass er weiterhin als zweiter Vorsitzender der KV an der Seite Rommels das "Bild einer geschlossen agierenden KV Thüringen verkörpern" will.
Beide wollen den heftigen Lagerkampf zwischen Fach- und Hausärzten beenden. "Die wichtigste Aufgabe ist, die tiefen Gräben zu überwinden und zu einem sachlichen und konstruktiven Miteinander zurückzufinden", sagte Rommel. "Lassen Sie uns integrieren statt intrigieren." Dazu sei das Wahlergebnis bereits ein wichtiger Schritt gewesen.
Inhaltlich wolle sie sich für eine EBM-Reform ein, nach der ärztliche Leistungen wieder angemessen vergütet werden. Es gelte der Grundsatz, gutes Geld für gute Leistungen.
Außerdem müsse mit der neuen Bedarfsplanung die Gewinnung junger Ärzte in drohend unterversorgten Gebieten gelingen. Insgesamt wolle sie an die gute Arbeit ihrer Vorgängerin Regina Feldmann anknüpfen.
Feldmann habe die KV Thüringen zur Service-KV entwickelt. Feldmann wurde auf der Vertreterversammlung unter Beifall nach Berlin verabschiedet.
"Mit deiner Wahl verbinde ich die Hoffnung, dass Bewegung in die Machtverhältnisse im Bund kommt", beglückwünschte sie VV-Chef Dr. Andreas Jordan. Drei Ölgemälde mit Szenen aus Weimar nahm sie als Geschenk für ihr neues Büro bei der KBV mit.