Zukunft von PKV und GKV
Spahns Strategie gegen die Bürgerversicherung
Der einheitliche Versicherungsmarkt ist für den CDU-Politiker Jens Spahn der Weg zur Rettung der PKV.
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CDU-Politiker Jens Spahn gibt der PKV Tipps, wie sie sich für die Zukunft rüsten kann.
© Wolf P. Prange / imago
BERLIN (af). Die Trennung des Krankenversicherungsmarktes in GKV und PKV verliert in der Bevölkerung an Akzeptanz. Das hat CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn bei der Euroforum-Konferenz "PKV im Aufbruch" am Mittwoch in Berlin gesagt.
Dies gelte selbst für Beamte, Stammklientel der PKV. Deshalb müsse man das duale System zu einem Wettbewerbssystem mit Zugang für alle weiterentwickeln.
"Um einen einheitlichen Versicherungsmarkt kommen wir nicht mehr herum", sagte Spahn, der betonte, dass er damit nicht die Meinung der ganzen Unionsfraktion wiedergebe.
Wachsende Zahl von Unterstützern
Für Spahn ist dies Teil einer Strategie, die er und "eine wachsende Zahl von Unterstützern" in seiner Fraktion einer wie auch immer gearteten Bürgerversicherung, wie sie die Oppositionsparteien planen, entgegensetzen wollen.
Schritt eins: Die gesetzlichen Kassen sollen den Status öffentlich-rechtlicher Körperschaften verlieren. Dann könne der Gesetzgeber sie nicht mehr unter das Dach einer Einheitsversicherung zwingen.
Schritt zwei: GKV und PKV könnten dann in einen Wettbewerb um die bessere Versorgung, aber auch um die für die Versicherten günstigsten Preise eintreten.
Voraussetzung sei, Mindestleistungsumfänge für die PKV-Tarife zu fixieren, sagte Spahn zur Debatte, dass junge, gesunde Menschen mit abgespeckten Leistungsumfängen geködert würden.
Nur der kleinste Teil der PKV-Kunden könne für sich selbst sorgen. Deshalb sei es sozialpolitisch sinnvoll, wenn sich die Regierung der Höhe der Prämien annehme.
Der PKV gab Spahn den Rat, ihre Vertriebe vom reinen Verkaufen in Richtung Versorgungsmanagement umzusteuern. Darin habe die GKV derzeit Vorteile.