Krankenkassen

Steigende Beitragssätze erwartet

Die Defizite der Gesetzlichen Krankenversicherung steigen - darum müssen Versicherte ab dem kommenden Jahr mit höheren Zusatzbeiträgen rechnen.

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BERLIN. Angesichts steigender Defizite der Krankenkassen (GKV) müssen deren Versicherte im kommenden Jahr mit höheren Beiträgen rechnen.

"Zum Jahreswechsel ist ein Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes um 0,2 bis 0,3 Beitragssatzpunkte realistisch", sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes Florian Lanz am Dienstag in Berlin.

"Für die Mehrausgaben für Kliniken, Ärzte und Medikamente reicht der gesetzliche Einheitsbeitragssatz nicht", so Lanz.

460 Millionen Euro Defizit?

Die Krankenkassen haben im zweiten Quartal unterdessen deutlich weniger Geld eingenommen als ausgegeben. Medienberichten zufolge soll das Defizit rund 460 Millionen Euro betragen. Drei Monate zuvor hatte es noch bei 169 Millionen Euro gelegen.

Offizielle Zahlen liegen noch nicht vor. Das Gesundheitsministerium hat angekündigt, die Zahlen zur wirtschaftlichen Lage der gesetzlichen Krankenversicherung Anfang September zu veröffentlichen.

Von der Entwicklung sollen alle Kassenarten betroffen sein, heißt es unter anderem in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Lediglich die Knappschaft weise einen Überschuss von 48 Millionen Euro aus. Die Ersatzkassen haben den Berichten zufolge im zweiten Quartal ein Minus von 191 Millionen Euro geschrieben.

Es sind noch Reserven da

Die AOKs gaben demnach 110 Millionen Euro mehr aus als sie vom Gesundheitsfonds überwiesen bekamen. 100 Millionen Euro fehlten den Betriebskrankenkassen zur Kostendeckung, 118 Millionen den Innungskrankenkassen.

Insgesamt steht das System der gesetzlichen Krankenversicherer nicht in den roten Zahlen. Ende März betrugen die Reserven aller Kassen zusammen gut 15 Milliarden Euro. Auch der Gesundheitsfonds steht noch mit knapp zehn Milliarden Euro im Plus.

Wegen des defizitären Trends rechnen Fachleute für 2016 mit steigenden Beiträgen. (af)

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