Süssmuth fordert: kinderfreundliches Gesundheitssystem

HANNOVER (dpa). Das deutsche Gesundheitssystem muss aus Sicht der CDU-Politikerin Rita Süssmuth kinderfreundlicher werden.

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"Wir müssen zurückkommen zu einer Regelung, in der die elementar wichtigen Leistungen für Kinder auch gegeben sind", sagte Süssmuth am Mittwoch bei einer Caritas-Veranstaltung in Hannover.

Dazu zählten etwa Leistungen des Kieferorthopäden. Das Gesundheitssystem habe sich zu einem Zwei-Klassen-System entwickelt, beklagte die ehemalige Bundestagspräsidentin.

Auch Menschen mit Behinderungen, Alte und Pflegebedürftige benötigten eine Grundsicherung, die den Namen verdiene.

Die Caritas will in ihrer Jahreskampagne 2012 auf den Zusammenhang von Armut und Krankheit aufmerksam machen. So haben Frauen, die von Armut bedroht sind, eine etwa acht Jahre geringere Lebenserwartung als Frauen in höheren Einkommensgruppen.

Bei finanziell schlecht gestellten Männern liegt die Lebenserwartung sogar elf Jahre unter der von Besserverdienern.

Süssmuth kritisierte auch die Ärzteschaft. "Wer eben kann, versucht die gesetzlich Versicherten loszuwerden und Privatpatienten an sich zu binden", sagte die 75-Jährige. Weniger privilegierte Patienten hätten teilweise sogar Schwierigkeiten, überhaupt einen Termin zu bekommen.

"Ich will unseren Sozialstaat nicht schlechtreden, aber er hat verlernt, vom Menschen her zu denken", sagte die ehemalige Bundesfamilienministerin.

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