Psychisch-kranke Straftäter

Tagesklinik für Inhaftierte im Norden

Schleswig-Holstein setzt auf eine bessere Versorgung für psychisch kranke Straftäter. Ziel ist die Resozialisierung.

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NEUMÜNSTER. Schleswig-Holstein will die Behandlung von psychisch kranken Inhaftierten verbessern. Das Land und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) haben dazu eine Vereinbarung unterzeichnet. Das UKSH, vertreten durch das Zentrum für Integrative Psychiatrie, bietet seit Kurzem eine Tagesklinik mit 20 Plätzen für erkrankte Gefangene in Neumünster an.

Ziel ist es, die Patienten durch die medizinische und psychotherapeutische Diagnostik und Behandlung zu stabilisieren. Dies ist eine Voraussetzung, um die Unterbringung auf den regulären Vollzugsabteilungen der Anstalten wieder zu ermöglichen und eine Resozialisierung des Gefangenen zu erreichen. Von der Stabilisierung des Gesundheitszustands versprechen sich die Verantwortlichen zudem steigende Chancen auf eine erfolgreiche Wiedereingliederung nach der Inhaftierung.

Das in der Tagesklinik eingesetzte multiprofessionelle Team besteht aus Ärzten, Psychologen und Psychiatrie-Pflegekräften. Es werden insbesondere Gefangene mit affektiven, erlebnisreaktiven, substanzbezogenen und psychotischen Störungen oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) aufgenommen.

Die Behandlung umfasst nach Angaben des Justizministeriums insbesondere die Psychopharmaka- und Psychotherapie, störungsspezifische Behandlungsangebote, Fertigkeitentraining sowie Entspannungsverfahren. Unterstützt wird das Team des UKSH durch geschultes Vollzugspersonal, um die psychisch Erkrankten auch während der Behandlungsphase in den Vollzugsalltag einzubinden.

Bundesweit ist eine derartige Behandlung und Betreuung psychisch kranker Gefangener innerhalb des Justizvollzuges nur in wenigen Bundesländern möglich. Die Einrichtung des Angebotes in Schleswig-Holstein wurde durch die Anstaltsleiter der Justizvollzugsanstalten angeregt. (di)

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