Einsatzkräfte

Umfrage: Feuerwehren und Rettungsdienste zunehmend unter Druck

Viele Einsätze und Personalmangel: Einer Umfrage zufolge sind Rettungsdienste und Feuerwehren immer stärker belastet.

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Berlin. Laut einer Umfrage für „Welt am Sonntag“ kommen Rettungsdienste und Feuerwehren in Deutschland immer häufiger an ihre Belastungsgrenze. So sei die Zahl der Einsätze in den vergangenen Monaten vielerorts stark gestiegen, in vielen Kommunen fehle Personal. Das habe eine Umfrage unter den zehn größten Städten Deutschlands sowie den 16 Innenministerien der Länder ergeben.

In Frankfurt am Main etwa sind den Angaben zufolge derzeit 6 Prozent aller Rettungssanitäterstellen (26 Personen) und 8 Prozent der Notfallsanitäterstellen (33 Personen) nicht besetzt. Von steigenden Einsatzzahlen seit Ende der Corona-Einschränkungen berichteten fast alle Kommunen. So habe etwa die Feuerwehr in Dortmund zwischen Januar und November 2022 insgesamt 13.378 Rettungsdiensteinsätze mehr fahren müssen als im selben Zeitraum 2021. Das entspreche einem Plus von knapp 20 Prozent.

Personalmangel könnte sich noch verschärfen

„Mehr Einsatzkräfte mögen helfen, aber seit Jahren wird vermieden, die wirklichen Ursachen dieses kranken Systems zu bekämpfen“, sagte Marco König, Vorsitzender des Berufsverbands Rettungsdienst (DBRD). Auch um die gestiegene Zahl der Bagatell-Einsätze zu verringern, brauche es eine bessere rechtliche Absicherung für Rettungswagenbesatzungen: „Sanitäter dürfen oft nicht anwenden, was sie gelernt haben. Stattdessen wird der Notarzt gerufen.“ Doch nur 10 bis 15 Prozent aller Notarzt-Einsätze seien wirklich nötig.

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Am Donnerstag hatte der DBRD bereits in der „Augsburger Allgemeinen“ davor gewarnt, dass sich der Personalmangel bei Notärzten und Rettungssanitätern weiter verschärfen könnte: „Aus Befragungen der Rettungskräfte ist bekannt, dass sich 90 Prozent nicht vorstellen können, bis zu ihrer Rente im Beruf zu bleiben.“ Außerdem überlegten rund 40 Prozent, den Beruf zu wechseln, den sie eigentlich liebten. Es gebe zu wenige Stellen, und der Frust bei Beschäftigten sei groß.

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Am Montag hatte sich das neue Bündnis „Pro Rettungsdienst“ vorgestellt, in dem auch der Berufsverband Mitglied ist. Auch das Bündnis hatte darauf hingewiesen, dass die Notfallrettung in Deutschland gefährdet sei: Arbeitsbelastungen von Rettungskräften, fehlende Rechtssicherheit im Einsatz und Personalmangel durch Abwanderung von Mitarbeitenden belasteten das System.

In dem Bündnis haben sich nach eigenen Angaben bisher sechs Zusammenschlüsse aus dem Rettungsdienst beteiligt, darunter die Feuerwehr-Gewerkschaft, ärztliche Berufs- und Fachverbände sowie die Caritas-Mitarbeiterseite. Das Bündnis ist offen für weitere Partner. (KNA)

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