Mecklenburg-Vorpommern
Schlagabtausch im Landtag über Rostocker Uni-Pädiatrie
Die angespannte Lage in der Kinder- und Jugendklinik der Rostocker Universitätsmedizin hat den Schweriner Landtag beschäftigt. Regierung und Oppositon sind sich in der Bewertung uneins.
Veröffentlicht:Rostock. Unredliche Unterstellungen durch die Opposition oder unverantwortliches Wegschauen der Regierung? Zwischen diesen gegenseitigen Schuldzuweisungen von SPD und CDU schwankte eine Diskussion am Freitag im Schweriner Landtag über die angespannte Lage in der Kinder- und Jugendklinik der Rostocker Universitätsmedizin.
Die CDU-Opposition hatte auf die Diskussion gedrängt, nachdem die angespannte Personalsituation in der Klinik erneut Thema in Medien und politischen Gremien war.
Vorwurf: Regierung schaut weg
Der CDU-Abgeordnete Daniel Peters sagte: „Die Landesregierung hat sich mit dem Zustand anscheinend abgefunden und setzt auf Wegschauen." Er warf der Landesregierung aus SPD und Linke vor, trotz der seit langem bekannten Probleme nichts zu unternehmen und forderte: „Verantwortung übernehmen, Führungsstärke zeigen, lösungsorientiertes Handeln und vorausschauendes Handeln."
Christine Klingohr, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, sieht die Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin in Rostock gesichert. Die Probleme seien nicht auf Rostock begrenzt, sondern bundesweit vorhanden. Sie warnte vor pauschalen Ratschlägen: "Einfache Lösungen gibt es leider nicht." Die Vorwürfe der CDU nannte sie „unredlich".
Unterfinanzierung und falsche Entscheidungen
Gesundheitspolitiker Torsten Koplin von den Linken bezeichnete die personellen Missstände als „alarmierend, aber nicht neu". Ursächlich sei eine Unterfinanzierung durch bundesweite Regelungen und „fatale Strukturentscheidungen". Hieran, erinnerte Koplin, sei die CDU in den vergangenen Jahren in Regierungsbeteiligung mit beteiligt gewesen.
Koplin warnte zugleich davor, dass die Uniklinik Personal aus anderen Häusern abwirbt. Er sprach von einer „Kannabilisierung", weil andere Häuser im Land das Personal genauso dringend bräuchten. (di)