Unicef: Jedes Jahr sterben eine Million Jugendliche

KÖLN/NEW YORK (dpa). Jedes Jahr sterben weltweit rund 1,4 Millionen Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren.

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Die häufigsten Todesursachen seien Unfälle, Selbsttötungen, Verbrechen und Aids, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch mit.

"Während bei Kindern Krankheiten wie Durchfall oder Masern die Haupttodesursachen sind, spielen Krankheiten beim Tod von Jugendlichen nur noch eine relativ geringe Rolle", erläuterte ein Unicef-Sprecher in Köln.

Vor allem in Lateinamerika sei die Zahl der Morde an männlichen Jugendlichen durch Straßengangs erschreckend hoch. In Ländern wie El Salvador, Venezuela, Guatemala und Brasilien lägen Verbrechen als Todesursache mit weitem Abstand an erster Stelle.

Suizide seien besonders in Russland, Weißrussland und Kasachstan ein großes Problem, ergab der Unicef-Report "Zur Lage von Jugendlichen weltweit". Insgesamt leben auf der Erde nach Angaben des Kinderhilfswerks rund 1,4 Milliarden Jugendliche - nach UN-Definition zehn bis 19 Jahre alt.

Größter Risikofaktor: Armut

Rund 50.000 weibliche Teenager sterben jährlich an den Folgen früher Schwangerschaften und Geburtskomplikationen, hauptsächlich in Lateinamerika und dem südlichen Afrika.

Schätzungsweise 2,2 Millionen Heranwachsende seien HIV-infiziert. Trotz verbesserter Aufklärung wüssten die meisten Jugendlichen in Entwicklungsländern nicht, wie sie sich vor Aids schützen können.

Fast jedes vierte Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren in den Entwicklungsländern sei bereits verheiratet. Meistens hätten sie kaum Einfluss auf diese Entscheidung und müssten die Schule abbrechen.

Insgesamt gehen laut Unicef im globalen Durchschnitt nur rund 60 Prozent der Jungen und Mädchen nach dem Ende der Grundschule weiter zur Schule.

"Armut, ein niedriger sozialer Status und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts sind die größten Hindernisse auf dem Weg zum Erwachsenwerden", betonte Unicef.

Das Kinderhilfswerk fordert deshalb mehr Investitionen in Bildung und den Schutz von Jugendlichen. Traditionen wie Teenagerehen, Beschneidungen und die Tabuisierung von Aids müssten überwunden werden.

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