Umweltausschuss alarmiert

Unkrautvernichter in Muttermilch-Proben

Veröffentlicht:

BERLIN. Angesichts von Rückständen des Unkrautvernichters Glyphosat in Muttermilch-Proben warnen die Grünen vor möglichen Gesundheitsrisiken. Sie haben die Muttermilch von 16 stillenden Frauen aus verschiedenen Bundesländern auf Belastungen testen lassen.

Dabei wurden Glyphosat-Mengen zwischen 0,210 und 0,432 Nanogramm pro Milliliter Milch gemessen - für Trinkwasser sind den Angaben zufolge 0,1 Nanogramm zulässig. Ein Nanogramm ist ein milliardstel Gramm.

Umstritten ist, ob das in Landwirtschaft und Gartenbau eingesetzte Glyphosat die Gesundheit schädigt. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO stufte den Wirkstoff im März als "wahrscheinlich krebserregend" ein.

Die Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Bärbel Höhn (Grüne), forderte Konsequenzen: "Die Bundesregierung muss Glyphosat aus dem Verkehr ziehen, bis die Frage der krebsauslösenden Wirkung geklärt ist."

Die Proben wurden den Angaben zufolge zwischen Mitte Mai und Ende Juni 2015 entnommen und analysiert. An der Untersuchung nahmen Mütter zwischen 30 und 39 Jahren teil, die ihr erstes, zweites oder drittes Kind im Alter von 1,5 bis 11 Monaten stillten.

Die Frauen kommen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Evaluation von Änderungen im Jahr 2019

Morbifaktor in Bedarfsplanung sorgt für moderates Wachstum bei Arztsitzen

Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 27.06.201509:38 Uhr

Da es sich hierbei um ein tonnenweise eingesetztes landwirtschaftliches Gift handelt (z.B.Mais),

wird sich ebenso wie beim Antibiotika-Einsatz in der Landwirtschaft wohl erst mal nichts tun!
Handelt es sich dagegen z.B. um ein sehr effizientes und umweltfreundliches Desinfektionsmittel im medizinischen Bereich (Formalin) wird komischer ein irrationaler "Krebsverdacht" zum Quasi-Verbot herangezogen.
Behörden haben sich schon zu weit von ihrem Auftrag zum Schutz des Menschen entfernt.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

56 Abgeordnete im Porträt

Das sind die Gesundheitsprofis im neuen Bundestag

Klinische Faktoren

Wie sich unechte Schlaganfälle enttarnen lassen

Lesetipps
Arzt untersucht MRT-Bilder eines Patienten mit Multipler Sklerose am Tisch in der Klinik, Nahaufnahme

© Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio

129 Empfehlungen und Statements überarbeitet

Leitlinien-Update zu Multiple Sklerose vorgestellt

Stethoskop auf Tisch

© Frank Rumpenhorst / dpa / picture alliance

Einblicke in eine Arztpraxis

Filialpraxis: Wie Physician Assistants Ärzte entlasten

Nicht unbedingt gesundheitspolitische Schwergewichte: CDU-Chef Friedrich Merz und sein „General“ Carsten Linnemann am Montag nach der Bundestagswahl und nach der Sitzung des CDU-Vorstands.

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Kolumne „Aufgerollt“ – No. 28

Die Schlacht ist geschlagen