Kommentar
Unterstützen und fordern

Haus- und Fachärzte nutzen die Gunst der Stunde, um Position zu beziehen. Einen Tag nach Vorlage des Entwurfs für ein Versichertenentlastungsgesetz und der Ankündigung eines „Ärztegesetzes“, nutzten beide Seiten das Wochenende, um alte und neue Forderungen an die Politik zu adressieren.
Dabei knüpft der Hausärzteverband nahtlos an die Forderungen an Vorgänger-Regierungen an, den Worten nach Stärkung der hausärztlichen Versorgung endlich Taten folgen zu lassen – zu Recht. Schnelle Umsetzung des Masterplans 2020, Förderung der Digitalisierung, Bürokratieabbau in den Praxen und eine bessere Vergütung. Forderungen, die zum Teil so auch vom Spitzenverband der Fachärzte nach Klausur heute erhoben worden sind. Ihre Kernbotschaft: Abschaffung der Budgetierung. Einig sind sich beide Seiten auch in der Ablehnung einer Ausweitung der Mindestsprechstundenzeiten von 20 auf 25 Stunden.
Der Ton ist moderat. Das klingt nach einem fairen Gesprächsangebot an den Minister. Ob der sich allerdings darauf einlässt, den Wunsch nach Beteiligung an beiden Kommissionen (Honorar und Versorgung) nachzukommen, wird er sich gut überlegen. Sektorübergreifende Versorgungsmodelle wie die ASV waren in der Vergangenheit nicht unbedingt eine Erfolgsstory.