Weltgesundheitstag

Verbände fordern mehr Investitionen in Pflege

Deutschland gehöre schon längst nicht mehr zu den Vorzeigeländern in Sachen Pflege, so die Kritik.

Veröffentlicht:

Berlin. Mehr Investitionen für Aus- und Weiterbildung, bessere Arbeitsbedingungen und eine verbindliche Personalbemessung in Krankenhäusern und Altenheimen: Zum heutigen Weltgesundheitstag hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) klare Forderungen an die Bundesregierung gerichtet.

Corona-Pandemie zeigt Unverzichtbarkeit von Pflegenden

Die Corona-Pandemie werfe ein Schlaglicht auf die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme weltweit und stelle diese „dramatisch auf den Prüfstein“, teilte der Verband am Dienstag in Berlin mit. „Einmal mehr zeigt sich, dass professionell Pflegende in jedem Land der Erde das Rückgrat und die wichtigste Säule der Gesundheitsversorgung sind.“ Der diesjährige Weltgesundheitstag der WHO ist der Arbeit von Pflegenden und Hebammen weltweit gewidmet.

DBfK-Präsidentin Professor Christel Bienstein wies in diesem Zusammenhang auf den von der WHO, dem International Council of Nurses und der Initiative Nursing Now herausgegebenen Bericht zur Lage der Pflege weltweit. Die Studie zeige auch, wo Schwachstellen im deutschen Gesundheitssystem lägen. So habe etwa der Fokus auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz den Blick verstellt, „dass das Gesundheitssystem der Daseinsvorsorge dient und den Bedürfnissen der Menschen entsprechen muss, die es nutzen und darauf angewiesen sind“.

An Attraktivität verloren

Deutschland gehöre in Sachen pflegerischer Versorgung und Attraktivität der Pflegeberufe international „längst nicht mehr zu den Vorzeigeländern“, kritisierte Bienstein. Daher müsse die Bundesregierung „erheblich“ mehr Geld in Pflege investieren.

Der Deutsche Pflegerat (DPR) rief unterdessen dazu auf, die Pflegeschulen stärker in digitale Infrastrukturen und E-Learning-Angebote einzubinden und die Schulen mit den dafür notwendigen Dingen auszustatten. Mittel aus den Länderhaushalten und dem Digitalpakt des Bundes müssten schnell und unkompliziert ohne lange Antragsverfahren von den Schulen abgerufen werden können, teilte der Rat am Dienstag mit.

Im Interview mit der „Ärzte Zeitung“ hatte Pflegerats-Präsident Franz Wagner zuvor unter anderem eine Aufwertung der Pflegeberufe durch eine schrittweise Akademisierung der Ausbildung gefordert. Auch die Zusammenarbeit mit Ärzten müsse stärker als bisher auf Augenhöhe stattfinden. (hom)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung