Studium in Polen / Stettiner Ärzte
Verhandlungen über Approbation laufen auf allen Kanälen
Für die Probleme mit der Approbation nach einem Medizinstudium in Polen zeichnet sich wegen europarechtlicher Probleme keine schnelle Lösung ab.
Veröffentlicht:Potsdam. Das Schicksal der Stettiner Ärzte, die wegen europarechtlicher Vorschriften in Brandenburg nicht approbiert werden können, beschäftigt weiter die Brandenburger Politik. Auf Bitten der uckermärkischen Landtagsabgeordneten Mike Bischoff (SPD) und Carla Kniestedt (Grüne) traf sich Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch zu einem Gespräch mit dem Ärztlichen Direktor des Asklepios-Klinikums Uckermark, Rüdiger Heicappell. Mehrere Absolventen der Stettiner Universität haben in der Klinik ihr Praktisches Jahr absolviert.
Lage ist kompliziert
Wie Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher nach dem Gespräch mit Heicappell der „Ärzte Zeitung“ sagte, sei die Lage weiterhin komplex und kompliziert.„Ich bin der Meinung, wenn da fünf Jahre theoretisches Studium und ein Jahr praktisches Jahr vorliegen, dann sind das die gleichen Voraussetzungen, die in Deutschland für eine Vollapprobation benötigt werden“, sagte Nonnemacher.
Sie selbst sei deswegen sehr an einer Lösung interessiert. „Wir möchten die frisch ausgebildeten Absolventen nicht enttäuschen, wir brauchen sie und möchten sie gerne haben“, bekräftigte Nonnemacher.
Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) setze sich für die Stettiner Absolventen ein: Woidke habe angekündigt, das Thema in Warschau, wo er am Dienstag seinen Antrittsbesuch als Bundesratspräsident absolvierte, anzusprechen. Zudem seien der Bundesgesundheitsminister und sogar das Auswärtige Amt mit der Angelegenheit befasst.
Europarechtliche Probleme
„Aber die Lösung ist leider nicht banal, weil das Europarecht sagt: Es gelten die Konditionen in dem Land, wo das Studium abgelegt wurde“, sagte Nonnemacher. Gleichzeitig habe der polnische Gesundheitsminister erklärt, er habe kein Interesse, die der EU gemeldeten Regeln zu verändern, da man das eigene System erhalten wolle.
„Momentan wird auf allen Kanälen verhandelt“, sagte Nonnemacher. „Wir suchen eine saubere Lösung, die möglichst auf Bundesebene gefunden wird, damit alle Länder gleich agieren.“
Gegenüber der „Ärzte Zeitung“ zeigte sich Heicappell dennoch zufrieden. „Ministerin Nonnemacher unternimmt sehr viele Aktivitäten, um zu einer Lösung zu kommen“, sagte der Schwedter Klinikdirektor. „Das Problem ist bei ihr in guten Händen und wir bleiben mit ihr im Gespräch.“ (lass)