Was bringt der Wettbewerb im Gesundheitswesen?

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BERLIN (af). "Wettbewerb hat im Gesundheitswesen nichts zu suchen": Diese These des stellvertretenden Vorsitzenden der KV Hamburg Walter Plassmann beim Deutschen Internistentag in Berlin blieb nicht unwidersprochen.

Der Wettbewerbsansatz spalte die Ärzteschaft, sagte Plassmann bei der Veranstaltung "Moderne ambulante Versorgung der Bevölkerung". Einzelne Gruppen und Regionen setzten ihre Interessen so rücksichtslos durch, dass sie dem Gesundheitssystem als Ganzem schadeten. Das hätten die Ärzte zum Beispiel bei der Honorarreform 2009 sehen können, meinte Plassmann. Anstatt "regionale Schäfchen ins Trockene" bringen zu wollen, hätten die Ärzte aus seiner Sicht mehr erreicht, wenn sie sich als Teil des "besten Gesundheitssystems der Welt" verstanden und dementsprechend verhandelt hätten.

Die Versorgung, so Plassmann weiter, solle nach dem von der KBV vorgeschlagenen 5-Säulen-Modell organisiert werden. Die Säulen repräsentieren die Versorgungsstufen vom Hausarzt bis zur hoch spezialisierten Klinik.

Die KBV-Vorschläge seien nicht zielführend, widersprach Klaus Bittmann, Standespolitiker aus Bad Segeberg. Die Vereinigungen könnten qua Amt gar nicht sektorenübergreifend arbeiten. Zudem seien sie staatstragend und keine Interessenvertretungen der Ärzte. "Die KBV ist der billige Jakob", sagte er. Deshalb kämen Selektivverträge so selten zustande.

Die Ärzte brauchten aber Wettbewerb um Leistung und Versorgungsqualität. Internisten könnten ein sektorenübergreifendes Versorgungskonzept anbieten, so Bittmann. "Und dann fragen Sie die Kassen, was ihnen ein solches System wert ist", sagte er.

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