Pandemie
Weigeldt: Sollten an geltenden Corona-Isolationsauflagen festhalten
Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands hält nichts von einer Streichung von Isolationsauflagen bei einer Corona-Infektion – schon gar nicht für Beschäftigte in Praxen oder Krankenhäusern. Auch eine andere Debatte stuft er als schädlich ein.
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Ulrich Weigeldt, Chef des Deutschen Hausärzteverbands, warnt vor einem „Informationschaos“ bei der Corona-Isolationsdauer.
© Sina Schuldt/picture alliance
Berlin. Vor einem „Informationschaos“ bei der Corona-Isolationsdauer hat der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, gewarnt. Weigeldt reagierte damit auf die Diskussion über einen Wegfall der Quarantäneauflagen für symptomlose, aber positiv getestete Beschäftigte.
Er halte diese „permanente Debatte“ aktuell für sinnlos, sagte Weigeldt der „Welt“ am Dienstag. Es solle daher bei den derzeitigen „vernünftigen Regeln“ bleiben, nach denen die Isolationsdauer ja bereits auf fünf Tage verkürzt sei.
Wer einen positiven Test habe, sollte einige Tage zu Hause bleiben, auch wenn er sich ganz gut fühle, betonte Weigeldt. Das gelte besonders, wenn man im medizinischen Bereich arbeite. „So vermeiden wir weitere Ansteckungen.“
„Hü und Hott“ auch beim Thema Impfen
Verärgert zeigte sich Weigeldt ob der Debatte, für wen eine zweite Auffrischungsimpfung gegen das SARS-CoV-2-Virus zu empfehlen sei. Auch das sei eine Diskussion, „bei der der eine Hü und der andere Hott sagt“.
Die Hausärzte richteten sich grundsätzlich nach dem, was die Ständige Impfkommission (STIKO) rate. Am Ende des Tages sei der Einzelfall abzuwiegen.
Quarantäne-Streit
Kliniklobby warnt vor Schnellschüssen bei Corona-Isolation
Die STIKO empfiehlt den zweiten Booster gegen Corona derzeit allen ab 70-Jährigen. Weigeldt riet Patienten, mit der vierten Impfung nicht auf angepasste Impfstoffe zu warten. Auch die derzeit verfügbaren Vakzine schützten sehr gut gegen schwere Krankheitsverläufe. (hom)