Interview

"Wir haben in Abstimmung mit Hausärzten Lücken gefüllt"

Bosch BKK-Vorstand Bernhard Mohr sieht Patientenbegleiter als ein Erfolgsmodell.

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Bosch BKK-Vorstand Bernhard Mohr: "Wir müssen in die Abläufe der Versorgung eingebunden sein."

Bosch BKK-Vorstand Bernhard Mohr: "Wir müssen in die Abläufe der Versorgung eingebunden sein."

© BKK

Ärzte Zeitung: Die Bosch BKK hat zunächst im Rahmen eines Integrationsvertrags erste Ansätze einer hausarztzentrierten Versorgung erprobt. Was war dabei für Sie die leitende Idee?

Bernhard Mohr: Uns war klar, dass eine Refinanzierung nur möglich ist, wenn wir in die Abläufe der Versorgung eingebunden sind: Welches Pflegebett wird geliefert, welche Hilfe kann ein Angehöriger leisten, wo muss ein Pflegedienst tätig werden? Wir haben sozusagen in enger Abstimmung mit Hausärzten Lücken gefüllt, die die Ärzte selbst nicht stopfen konnten. Das hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Heute kommt es vor, dass Hausärzte bei uns anrufen und Patientenbegleiter gleich zu Hausbesuchen mitnehmen.

Ärzte Zeitung: Wie sind Patientenbegleiter qualifiziert?

Mohr: Die Begleiter kommen aus ganz unterschiedlichen Berufshintergründen. Darunter sind beispielsweise Krankenschwestern, Sozialpädagogen, Sozialversicherungsangestellte. Für diese Mitarbeiter haben wir ein eigenes Weiterqualifizierungsprogramm mit Unterstützung der Pflegeschule des Robert-Bosch-Krankenhauses aufgelegt.

Ärzte Zeitung: Wie können Patientenbegleiter zu den erhofften Einsparungen beitragen?

Mohr: Nehmen wir an, ein Badelifter wird von einem Sanitätshaus in den Haushalt eines pflegebedürftigen Versicherten geliefert. Vor Ort stellt der Patientenbegleiter in Absprache mit der Familie fest: Der Badelifter hilft dem Patienten nicht, es braucht andere Lösungen. Im Normalfall würde das Hilfsmittel im Keller verstauben - bei uns nicht.

Die Fragen stellte Florian Staeck.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Patientenbegleiter: Scharnier zwischen Arzt und chronisch Kranken

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