Pflegeversicherung
Wissenschaftler sollen Weg zur Finanzierung der Pflegekosten aufzeigen
Der PKV-Verband hat einen Experten-Rat „Pflegefinanzen“ unter Leitung von Jürgen Wasem initiiert. Er soll Vorschläge für eine zukunftsfeste Finanzierung der Pflege machen.
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Die Pflegekosten steigen nicht nur in der gesetzlichen Pflegeversicherung immer weiter, sie machen auch in der privaten Versicherung Probleme. Nun soll eine Expertenkommission Lösungen erarbeiten.
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Köln. Ein interdisziplinär besetzter Experten-Rat soll sich im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) Gedanken über die künftige Finanzierung der Pflegekosten machen. Der Experten-Rat „Pflegefinanzen“ wird von dem renommierten Gesundheitsökonomen Professor Jürgen Wasem geleitet und ist in Köln zu seiner Auftaktsitzung zusammengekommen.
Die Arbeit des Gremiums ist ergebnisoffen angelegt, betont der PKV-Verband. Eine spezifische Fokussierung auf die PKV soll es nicht geben. Ziel der Arbeit ist es, angesichts der stetig steigenden Pflegekosten einen Vorschlag für zukunftsfeste Finanzierung der Pflege vorzulegen, „die zugleich generationengerecht und bezahlbar ist“.
Wasem, der unter anderem Vorsitzender des Erweiterten Bewertungsausschusses sowie der Schiedsstelle für die digitalen Gesundheitsanwendungen ist, kennt sich sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung als auch der PKV sehr gut aus.
"Erfinder" des Zehn-Prozent-Zuschlags
In den 1990er-Jahren hat er eine Kommission des PKV-Verbands geleitet, die Maßnahmen zur Abmilderung der starken Beitragssteigerungen bei älteren Privatversicherten erarbeitet hat. Die vorgeschlagene Einführung eines Zehn-Prozent-Zuschlags auf die Prämien bei allen Neuverträgen ist seit dem Jahr 2000 gesetzlich verpflichtend.
Weitere Mitglieder des neuen Experten-Rats „Pflegefinanzen“ sind Professorin Christine Arentz, die an der Technischen Hochschule Köln Volkswirtschaftslehre und Gesundheitsökonomik lehrt, Professor Thiess Büttner, Finanzwissenschaftler von der Universität Erlangen-Nürnberg, Constantin Papaspyratos, Chefökonom des Bundes der Versicherten sowie Professor Christian Rolfs, Direktor des Instituts für Deutsches und Europäisches Arbeitsrecht an der Universität zu Köln. (iss)