Kliniken in Sachsen
4600 Euro Umsatz pro Patient
Die Kliniken in Sachsen haben untersuchen lassen, wie viel Geld durch einen Klinikpatienten umgesetzt wird. "Eindrucksvoll", sagt die Ministerin.
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Das rattert die Maschine.
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LEIPZIG. Die sächsischen Krankenhäuser erzielen für den Freistaat eine Wertschöpfung von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich - und damit mehr als 4600 Euro pro Patient.
Das geht aus einer Analyse der Wiener CBSC Unternehmensberatung hervor, die von der Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS) in Auftrag gegeben und in Leipzig vorgestellt wurde.
Demnach stellten Krankenhäuser in Sachsen "große Betriebe" dar, "die dementsprechenden Einfluss auf die regionale Entwicklung haben", heißt es in der Studienzusammenfassung.
"Vor allem die Beschäftigung und die Wertschöpfung, die von einem Krankenhaus ausgehen, spielen regional eine beachtliche Rolle."
Mit der Wertschöpfung wird der Gesamtwert aller Dienstleistungen und Waren, die im Krankenhaus erwirtschaftet werden, angegeben. Brutto sind das nach Angaben von CBSC 2,2 Milliarden Euro, hinzu wurden Effekte aus Vorleistungen und Kaufkrafteffekte gerechnet.
In den Krankenhäusern arbeiten der Analyse zufolge 47.500 Menschen, noch einmal so viele Stellen sind im Umfeld der Krankenhäuser - zum Beispiel in Zulieferbetrieben - entstanden.
"Auf 1000 Patienten werden damit 95,2 Arbeitsplätze geschaffen", heißt es in der Studie. Einberechnet ist bei der Analyse auch der "Folgekonsum in privaten Haushalten", der nach einem Krankenhausaufenthalt entsteht.
Auch "touristische Folgeeffekte" werden in der Analyse erwähnt. Gemeint sind "Besucherströme für Handel, Gastronomie- und Hotelgewerbe und weitere Wirtschaftsbranchen".
Durch diese würden rund 140 Millionen Euro Wertschöpfung erzielt und 1180 Arbeitsplätze geschaffen, so die Krankenhausgesellschaft.
Die KGS nutzt die Analyse, um erneut darauf hinzuweisen, dass die 79 Krankenhäuser mit 25.000 Betten in Sachsen mehr Geld vom Land benötigten. "Krankenhäuser leisten einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der sächsischen Volkswirtschaft", erklärte Geschäftsführer Dr. Stephan Helm.
Es sei deshalb "dafür Sorge zu tragen, dass die sächsischen Krankenhäuser mit Blick auf die zukünftige Investitionsfinanzierung zuverlässige und auskömmliche Rahmenbedingungen vorfinden."
Jede zusätzliche Million Euro Landesmittel, so eine CBSC-Prognose, sorge für 13 neue Jobs pro Jahr und eine direkte Wertschöpfung von 500.000 Euro.
Landessozialministerin Christine Clauß (CDU) nannte die Zahlen "eindrucksvoll". Sie ermöglichten einen "anderen Blick auf unsere Krankenhäuser".
Die Kliniken "leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wohlstand der Menschen, die dort leben".
Kurzfassung der Studie: www.kgs-online.de/media/file/10047.Anlage_zur_PM_Zusammenfassung_Gutachten.pdf