Allergiediagnostik
Algorithmen sollen Nahrungsmittelallergien bei Kindern frühzeitig detektieren
Im Forschungsprojekt NAMIBIO-App sollen Kinder mit erhöhtem Allergierisiko durch KI mit einer App identifiziert werden. Diese soll Ärzte bei der Empfehlung von Präventionsmaßnahmen unterstützen.
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Ist es eine Nussallergie? Eine KI-gestützte App soll bald die frühzeitige Diagnostik in Arztpraxen unterstützen.
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Regensburg/Magdeburg. Das Allergierisiko bei Kindern zu bestimmen, ist mitunter ein schwieriges Unterfangen. Hier soll die NAMIBIO-App künftig Ärzte und Eltern von Kindern mit einem hohen Risiko für Nahrungsmittelallergien dabei unterstützen, eine Krankheit vorzubeugen und frühzeitig Verträglichkeiten erhöhen. Das Akronym steht für „Nahrungsmitteallergie Biomarker“. Die KI-Algorithmen der App basieren auf riesigen Datenmengen.
Das Gesamtprojekt läuft bis 2024. Der Forschungsverbund NAMIBIO-App ist einer von insgesamt fünf Verbünden, die durch das Bundesforschungsministerium im Rahmen der Fördermaßnahme „Interdisziplinäre Forschungsverbünde zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten“ gefördert werden. Das Ministerium stellt für alle Projekte insgesamt rund 12,5 Millionen Euro bereit.
Am Anfang steht die Zielgruppendefinition
„In einem ersten Schritt bestimmen wir die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen der App, also des Gesundheitspersonals sowie der Eltern von Kindern mit erhöhtem Risiko“, erläutert Dr. Susanne Brandstetter, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg, der an der KUNO Klinik St. Hedwig verortet ist.
Brandstetter gehört zum überregionalen Forschungsverbund NAMIBIO-App, bestehend aus den Universitäten Regensburg, Magdeburg, Leipzig und der Charitè in Berlin sowie dem App-Entwickler NeoPrediX start-up company, der sich mit dieser innovativen Form der Prävention und Vorhersage von Lebensmittelallergien beschäftigt. Die Gruppe erforscht, welche Ursachen und Faktoren beim Entstehen und dem Verlauf von Allergien im Kindesalter eine Rolle spielen. Sie kann dabei unter anderem auf Daten der KUNO Kids Studie an der Hedwigsklinik in Regensburg zurückgreifen.
Aktuell geht die Gewinnung von Studienteilnehmern in die erste Runde. Am Ende sollen konkrete Empfehlungen für die Entwicklung von praktikablen Gesundheits-Apps für Eltern und medizinisches Personal entstehen, die dann auch für alle Betroffenen zugänglich gemacht werden sollen.