Kliniken in Schleswig-Holstein

"Arbeitsteilung nötig"

Die Kliniklandschaft in Schleswig-Holstein steht vor Veränderungen. Ministerin Alheit erwartet "abgestimmte Versorgungsnetze".

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LÜBECK. In Schleswig-Holsteins Kliniklandschaft deutet sich eine zunehmende Differenzierung an. Kleinere Häuser in der Fläche werden ihr Spektrum wohl einschränken müssen.

Für wichtige Entscheidungen wartet man im Norden ungeduldig darauf, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) Vorgaben macht.

Hierauf deuten Aussagen von Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) auf den Norddeutschen Gesundheitstagen in Lübeck hin. "Es muss eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen wohnortnaher Grund- und Regelversorgung und hochspezialisierter Qualität und Erfahrung geben. Es kann nicht alles überall in gleicher Weise geleistet werden. Vor allem nicht in gleicher Qualität", sagte Alheit vor leitenden Ärzten, Pflegekräften und Klinikgeschäftsführern.

Die Krankenhausgesellschaft erwartet deshalb zwar keine Standortschließungen, aber Verlagerungen von Abteilungen. In der Fläche wird es voraussichtlich immer mehr Häuser geben, die sich auf die Grund- und Regelversorgung konzentrieren, spezialisierte Leistungen werden zunehmend in Zentren verlagert.

Neben den Zentren wünscht sich Alheit "kooperativ abgestimmte Versorgungsnetze", die auch Sektor-übergreifend arbeiten, mit "individuell passgenauen Behandlungs- und Heilungspfaden".

Alheits Haus arbeitet derzeit am Krankenhausplan 2017 für Schleswig-Holstein. Dabei steht die Behörde vor dem Problem, dass der GBA bis zur Vorlage des Plans noch nicht alle Kriterien für die Qualitätsanforderungen festgelegt haben wird.

"Bei Unverträglichkeiten mit Strukturen in Schleswig-Holstein kann hier das Land auch abweichende gesetzliche Grundlagen schaffen. Und diese Möglichkeit behalten wir uns selbstverständlich vor", sagte Alheit.

Auch für die Entscheidung über einen Sicherstellungszuschlag für das Krankenhaus in Niebüll wartet das Kieler Ministerium auf eine Regelung des Bundesausschusses.

Die Ministerin bezeichnete den Standort als "für die Versorgung unverzichtbar". Um Klarheit für den Träger, den Kreis Nordfriesland, zu schaffen, wartet die Ministerin "mit einer gewissen Ungeduld darauf, dass der GBA seine Aufgabe erledigt".

Alheit nannte als Zeitrahmen "bis spätestens Ende des Jahres". Vorher seien belastbare Aussagen zur Zukunft des Klinikums nicht möglich. Alheit: "Es muss aber eben auch im GBA allen klar sein, dass sich draußen die Welt weiterdreht." (di)

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