Anlagen-Kolumne
Biosimilars bieten Chancen für Anleger
In den kommenden Jahren werden nicht nur bei vielen Blockbustern, sondern auch bei monoklonalen Antikörpern die Patente auslaufen. Gut für die Generika-Hersteller, denn sie erwartet ein interessantes Geschäft: Bis 2019 stehen Originale mit einem Umsatz von insgesamt etwa 30 Milliarden US-Dollar zur Substitution zur Verfügung.
Aber so einfach ist der Austausch des Originals hierbei nicht. "Biosimilar" heißt "bio-ähnlich", also "nicht identisch mit der Originalsubstanz", das heißt, der Herstellungsprozess der monoklonalen Antikörper ist komplizierter als eine chemische Synthese von Wirkstoffen.
Der Grund: die Produktion des Wirkstoffs in unterschiedlichen Organismen sowie die Isolation des Wirkstoffs, damit Nebenwirkungen vermieden werden.
"Nicht identisch" heißt auch, dass die Wirkung im menschlichen Körper variieren kann. Entsprechend verlangen die Zulassungsbehörden neue Wirksamkeits- und Verträglichkeitsstudien.
Lukrative Aussichten
Doch auch die sind kein Hexenwerk. Celltech in Korea hat bereits zusammen mit der amerikanischen Hospira das erste Biosimilar eines monoklonalen Antikörpers hergestellt und die klinischen Studien positiv beendet. Das Produkt ist inzwischen in der EU zugelassen; die Vermarktung soll Anfang 2015 beginnen.
Das als "Remicade" weltweit vertriebene Original erlöst derzeit einen jährlichen Umsatz von mehr als acht Milliarden US-Dollar - lukrative Aussichten für beide Unternehmen.
Und nicht nur für die. Viele Unternehmen stürzen sich derzeit auf die Entwicklung von Biosimilars, darunter zahlreiche börsennotierte.
Neben Sandoz (Tochter von Novartis) und Mylan (USA) arbeiten unter anderem Amgen (USA), Gedeon Richter (Ungarn) und die israelische Teva Pharmaceuticals an aussichtsreichen Projekten. Wer in diesem Rennen die Nase vorn hat, ist derzeit noch nicht entschieden.
Es bleibt spannend auf der Zielgeraden, auch für Anleger.