Wachstumschancengesetz
Chemieverband: Standort wird gestärkt
Als „Morgenröte am Steuerhorizont“ bezeichnet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) das Wachstumschancengesetz, das am morgigen Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll.
Veröffentlicht:Frankfurt/Main. Lob vom Chemieverband VCI zur Standortpolitik der Bundesregierung: „Mit dem Wachstumschancengesetz, das voraussichtlich morgen im Bundeskabinett verabschiedet werden soll, setzt die Ampelkoalition die richtigen Schwerpunkte und schafft Investitionsanreize“, heißt es in einer Mitteilung am Dienstag. Erstmals seit 15 Jahren verbessere sich damit „die steuerliche Großwetterlage für Chemie- und Pharmaunternehmen“.
Das Wachstumschancengesetz soll laut Finanzministerium „zielgerichtete Maßnahmen“ implementieren, um „die Liquiditätssituation der Unternehmen (zu) verbessern und Impulse (zu) setzen, damit Unternehmen dauerhaft mehr investieren und mit unternehmerischem Mut Innovationen wagen können“.
Der VCI versteht das Vorhaben auch als „Versuch, einen Gegenpol zum Abwanderungssog durch den milliardenschweren Inflation Reduction Act (IRA) der USA zu schaffen“. Geschäftsführer Berthold Welling: „Die neue Investitionsprämie für mehr Klimaschutz und eine aufgestockte Forschungszulage sind geeignete Hebel, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.“
Unklarheiten, so der Verband weiter, bestünden allerdings noch in der Frage, „ob Unternehmen die Investitionsprämie mit ökologischen Gegenleistungen kombinieren können, die beispielsweise im Rahmen der Strompreiskompensation umgesetzt werden müssen“. Hierzu sei im Verlauf des weiteren Gesetzgebungsverfahrens noch Klarheit zu schaffen.
Aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen, heißt es weiter, sei insbesondere zu begrüßen, dass Personengesellschaften künftig die Möglichkeit haben sollen, wie Kapitalgesellschaften besteuert zu werden. Auch die Option, kleinere Anschaffungen schneller abschreiben zu können, wird vom VCI lobend hervorgehoben.
„Kontraproduktiv“ nennt der Chemieverband dagegen Pläne zur Anzeigepflicht legaler nationaler Steuerstrategien sowie einer restriktiveren steuerlichen Absetzbarkeit von Zinsaufwendungen. (cw)