SARS-CoV-2
Corona-Infektionsgeschehen flaut ab – Labore mahnen weiter zur Vorsicht
Die Akkreditierten Labore in der Medizin wollen trotz rückläufiger Corona-Neuinfektionen ihre Testkapazität beibehalten. Die Laborärzte vom BDL fordern indes einen Antikörpernachweis als „Türöffner“.
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Abstrichentnahme für PCR-Test auf SARS-CoV-2: Gut 700 .000 dieser Tests haben die Labore in der vergangenen Woche analysiert. (Archivbild)
© Hauke-Christian Dittrich / dpa /
Berlin. Trotz weiter rückläufiger Corona-Neuinfektionen warnen die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag, die Corona-Schutzmaßnahmen allzu schnell zu vernachlässigen. Auch mit Blick auf die Delta-Variante sei weiterhin Vorsicht geboten, da nicht abzusehen ist, wie sie sich verbreite.
Insgesamt aber verstetige sich der rückläufige Trend im Infektionsgeschehen, wie die wöchentliche ALM-Datenanalyse zeigt. Demnach meldeten die an der Datenerhebung teilnehmenden 178 Labore aus dem ambulanten und stationären Bereich für die Kalenderwoche 23 (7.-11. Juni) insgesamt 17 .593 positive SARS-CoV-2-PCR-Tests; ein Rückgang um knapp 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Auch die Positivrate ist in diesem Zeitraum weiterhin gesunken – von 3,2 Prozent auf 2,5 Prozent.
ALM will an hoher Testkapazität festhalten
In der Kalenderwoche 23 seien rund 716 .000 Corona-Tests durchgeführt worden. Kapazität hätten die Labore für etwa zwei Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests wöchentlich. Trotz der sinkenden Zahlen wollen die Labore daran festhalten. „Wir tun gut daran, gerade auch in der Ferienzeit weiterhin die aufgebauten Ressourcen bereitzuhalten“, sagt ALM-Vorstand Evangelos Kotsopoulos.
Damit dies möglich ist, fordern die Akkreditierten Labore von der Politik weiter Planungssicherheit: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Millionen Euro in Testzentren geflossen sind, die fachärztlichen Labore dagegen bei der Neubewertung der PCR im EBM erneut deutliche Einbußen hinnehmen sollen“, so ALM-Vorstand Professor Jan Kramer.
BDL fordert Antikörpernachweis
Der Berufsverband Deutscher Laborärzte fordert derweil in einer Mitteilung von Dienstag einen COVID-19-Antikörpernachweis, der analog zum digitalen Impfnachweis als „Türöffner“ gelten könnte. Dafür müsste dann ein Antikörper-Grenzwert definiert werden.
Mittlerweile würden zahlreiche Tests zur Überprüfung der humoralen und zellulären Immunität gegen das Coronavirus angeboten, so der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski. „Die fachärztlichen Labore können auch für Genesene ohne direkten Erregernachweis neutralisierende Antikörper in WHO-Einheiten nachweisen. Damit schaffen wir mehr Transparenz und Gleichberechtigung zwischen Geimpften und ehemals Erkrankten.“ (mu)