Auslastung bei 95 Prozent

Corona-Tests: Labore stoßen an ihre Grenzen

In den meisten Bundesländern haben die fachärztlichen Labore ihre Kapazitäten ausgereizt. In der vergangen Woche untersuchten sie insgesamt mehr als 2,4 Millionen SARS-CoV2-PCR-Tests – fast ein Viertel mehr als in der Woche zuvor. Jeder dritte Test hatte einen positiven Befund.

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Arbeit bis zur Belastungsgrenze: Trotz vielerorts ausgereizter Kapazitäten sieht der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller die Labore in Deutschland derzeit gut aufgestellt.

Arbeit bis zur Belastungsgrenze: Trotz vielerorts ausgereizter Kapazitäten sieht der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller die Labore in Deutschland derzeit gut aufgestellt.

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Berlin. Die Kapazitäten der fachärztlichen Labore stoßen an ihre Grenzen: In der vergangenen Woche lag die Auslastung durchschnittlich bei rund 95 Prozent. Um den Betrieb inklusiver medizinische Reserve aufrecht erhalten zu können, sei eine Kapazitätsauslastung von maximal 85 Prozent anzustreben, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. (ALM).

Die 182 der Erhebung angeschlossenen Labore analysierten in der vergangenen Woche (17. bis 23. Januar 2022) mehr als 2,4 Millionen SARS-CoV2-PCR-Tests. Das waren rund ein Drittel mehr (23 Prozent) als in der Vorwoche, wo die Zahl noch bei rund 1,9 Millionen PCR-Tests lag. Rund ein Drittel der Proben zeigten einen positiven Befund, die Positivrate stieg dadurch um 62 Prozent auf nunmehr 32,6 Prozent (Vorwoche: 24,9 Prozent). Die Zahl der Tests mit einem positiven Ergebnis erreichte mit 785.577 ebenfalls einen neuen Rekordwert (Vorwoche 486.319).

ALM weist Kritik an Kapazitäten zurück

Der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller wies die Kritik an den angeblich unzureichenden Labor-Kapazitäten in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zurück: „Wir sind in Deutschland wirklich gut aufgestellt. Angesichts des medizinisch tatsächlich benötigten Bedarfs ist die aktuelle Erwartungshaltung nur schwer nachzuvollziehen. Gute Dinge sollten jetzt nicht schlecht geredet werden, denn wir verfügen in Deutschland über eine extrem leistungsfähige, qualitativ hochwertige und zudem flächendeckende Laborinfrastruktur.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Laboren arbeiteten seit Monaten an der Belastungsgrenze.

ALM-Vorstand Evangelos Kotsopoulos betonte, dass in vielen Ländern auch die Antigen- bzw. Schnelltests sowie gepoolte Tests in die Rechnung mit einbezogen, während in der wöchentlichen Statistik des ALM e.V. strikt PCR-Einzeltests erhoben würden. „Würden wir zum Beispiel die zehntausenden Pool-Testungen pro Tag und pro Kopf als jeweils einzelnen Patientenbefund und nicht, wie bisher, sachgerecht als einen im Labor durchgeführten PCR-Pooltest zählen, kämen wir auf weitaus höhere PCR-Testzahlen als die meisten anderen Länder.“

ALM und auch der Bundesverband Deutscher Laborärzte begrüßen die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Überarbeitung der Nationalen Teststrategie, wonach Proben von Mitarbeitern im Gesundheitsbereich vorrangig im PCR-Verfahren getestet werden sollen. (kaha)

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