Bedeutendes Projekt für Brandenburg und Sachsen

Neue Modellregion Gesundheit Lausitz eröffnet

Die Modellregion Gesundheit in der Lausitz soll zu einem Magneten für junge Ärzte werden. Ziel ist, eine zukunftsfähige Versorgung zu entwerfen, bei der auch alte Zöpfe abgeschnitten werden.

Veröffentlicht:
Wollen die Gesundheitsversorgung in der Lausitzer Region zukunftsfest machen (v.l.n.r.): Eckhard Nagel, Gründungsvorstand der Medizinischen Universität Lausitz, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und sein Brandenburger Pendant Dietmar Woidke.

Wollen die Gesundheitsversorgung in der Lausitzer Region zukunftsfest machen (v.l.n.r.): Eckhard Nagel, Gründungsvorstand der Medizinischen Universität Lausitz, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und sein Brandenburger Pendant Dietmar Woidke.

© Frank Hammerschmidt/dpa

Cottbus. Es geht um Digitalisierung und eine moderne Versorgung: Auf einer „Netzwerkkonferenz“ in Cottbus fiel am Freitag der Startschuss für die „Modellregion Gesundheit Lausitz“.

Rund um die neue „Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem“ soll eine „zukunftsfähige, zuverlässige und bezahlbare Versorgung mit den Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt“ entstehen. Das kündigte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an, der zusammen mit seinem sächsischen Amtskollegen Michael Kretschmer (CDU) die Gesundheitsregion eröffnete.

Bedeutendes Strukturwandelprojekt

Dabei übergab Woidke einen Scheck über 85 Millionen Euro an den Vorstand für Krankenversorgung der Medizinischen Universität Lausitz, Professor Eckhard Nagel. Damit soll das Universitätsklinikum in Cottbus zum Digitalen Leitkrankenhaus der Modellregion Gesundheit Lausitz ausgebaut werden.

Woidke sagte, dass die Unimedizin Lausitz das Strukturwandelprojekt sei, in das am meisten Geld fließe. „Es geht um 3,7 Milliarden Euro, die in den nächsten Jahren in Cottbus investiert werden“, so Woidke. Ein Großteil davon müsse bis 2026 investiert werden. Durch das Projekt werde die Gesundheitsversorgung der gesamten Region verbessert. „Für ganz Sachsen und für ganz Brandenburg ist dieses Projekt von großer Bedeutung.“

Neue Wege denken

In der Region werde nichts dringender benötigt, als junge Mediziner. „Wir werden die Ärzteversorgung in der Fläche gut absichern müssen“, sagte Woidke. Heute schon seien 37 Prozent der Hausärzte in Brandenburg älter als 60 Jahre alt.

Auch für Sachsen sei die neue Gesundheitsregion eine „Riesenchance“, betonte Kretschmer. „Wir haben Dresden, jetzt gibt es Cottbus, es wird sich entwickeln.“ Auch Arztpraxen und Krankenhäuser in Sachsen würden sich an der Ausbildung junger Ärzte beteiligen.

Unterdessen machten Verantwortliche der Gesundheitsregion deutlich, dass in der Lausitz auch über das Abschneiden alter Zöpfe, etwa des Arztvorbehaltes in der Versorgung, nachgedacht werden soll. „Wir müssen diskutieren, ob das noch zukunftsfähig ist“, sagte der Beauftragte der Modellregion Gesundheit Lausitz, Sebastian Scholl.

Dazu soll es in der neuen Gesundheitsregion unter anderem einen Innovations- und Netzwerkrat geben, an dem auch die Kassenärztliche Vereinigung und die Ärztekammer beteiligt sind. Nagel verwies darauf, dass an der Universitätsklinik in Cottbus verschiedene Gesundheitsberufe unter einem Dach ausgebildet werden.

„Wir können uns anschließend natürlich zurückziehen und sagen, wir reden nicht mehr miteinander“, sagte Nagel. „Ich bin voll des Vertrauens, dass die Leute etwas verändern wollen und mit uns gemeinsam etwas verändern wollen.“ (lass)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Akut- und Notfallversorgung

Die KV Westfalen-Lippe will verbindliche Patientensteuerung

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Adipositas-Pandemie

Übergewicht erhöht in Studie auch Risiko für zweiten Primärtumor

Lesetipps
In der neuen GOÄ droht den Technischen Fächern nach aktuellem Stand offensichtlich eine massive Abwertung ihrer Leistungen. Die Radiologen wollen das nicht hinnehmen und fordern Korrekturen ein.

© PRO Balance / stock.adobe.com

Privatliquidation

Entwurf für neue GOÄ: Böses Erwachen bei den Radiologen

Frau mittleren Alters hält sich eine rosa Blume vor das Gesicht und lächelt.

© SHOTPRIME STUDIO / stock.adobe.com

Leitartikel zu Wechseljahren

Menopause ist kein Monster