SARS-CoV-2-Vakzine
CureVac und Bayer arbeiten nun gemeinsam an COVID-19-Impfstoffkandidaten
Die beiden Unternehmen CureVac und Bayer wollen gemeinsam bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs schneller vorankommen. Die Bundesregierung setzt Hoffnung auf die Allianz.
Veröffentlicht:Berlin. Bayer und das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac ziehen bei dem Corona-Impfstoffkandidaten „CVnCoV“ an einem Strang. Die beiden Unternehmen schlossen einen Kooperations- und Servicevertrag, wie sie am Donnerstag mitteilten.
CureVac sitzt schon seit Längerem an der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffes, dessen Marktzulassung aber noch nicht absehbar ist. Bayer soll nun bei aufwendigen Arbeiten für die Zulassung und für die dafür nötige Studie mitmachen und zudem die Lieferketten im Blick haben. Dass Bayer auch die Produktion übernimmt, ist im Vertrag nicht enthalten.
EU hat bereits 405 Millionen CureVac-Impfdosen gesichert
Im Dezember hatte CureVac grünes Licht für den Start seiner zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie für den Corona-Impfstoffkandidaten „CVnCoV“ erhalten. In dieser Phase geht es darum, die Sicherheit und Wirksamkeit bei Erwachsenen an Standorten in Europa und Lateinamerika zu prüfen. Mit ersten Ergebnissen rechnet CureVac Ende des ersten Quartals 2021. CureVac hatte im Dezember außerdem mit einer Studie an Mitarbeitern des Universitätsklinikums Mainz begonnen, um herauszufinden, welchen Unterschied sein Corona-Impfstoff-Kandidat für Krankenhausmitarbeiter macht.
Für den Fall einer Zulassung hat sich die EU-Kommission für die EU-Staaten 405 Millionen Dosen gesichert. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) begrüßte die Nachrichten. „Ein weiterer Lichtblick am Horizont. Gut, dass wir starke Pharmaunternehmen im Land haben“, schrieb er beim Kurznachrichtendienst Twitter.
CureVac bliebe Inhaber der Marktzulassung
CureVac-Chef Franz-Werner Haas zeigte sich erfreut über „einen weiteren starken Partner an unserer Seite“. „Mit seiner Expertise und Infrastruktur kann uns Bayer helfen, unseren Impfstoffkandidaten ‚CVnCoV‘ noch schneller für möglichst viele Menschen verfügbar zu machen“, so Haas weiter. Sein Unternehmen hat nach eigenen Angaben gut 500 Mitarbeiter, Mehrheitseigentümer ist der SAP-Gründer Dietmar Hopp. Knapp ein Viertel (23 Prozent) gehört seit vergangenem Sommer der staatlichen Förderbank KfW und damit indirekt dem Bund. Mit dem Einstieg wollte Berlin das Unternehmen gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland absichern.
CureVac bliebe den Angaben zufolge Inhaber der Marktzulassung. Bayer hätte aber die Option, Inhaber der Zulassung in bestimmten Märkten außerhalb Europas zu werden.
Für die Bundesregierung ist die Kooperation von Curevac und Bayer ein weiteres Standbein, um bis zum Sommer die Impfung aller Bundesbürger zu ermöglichen, die dazu bereit sind. Die derzeit noch knappen Impfkapazitäten könnten sich auch wegen der Allianz Curevac/Bayer in einigen Monaten deutlich erhöhen. (dpa/mu)