Charme-Offensive

DKV entdeckt Kunden neu

Die DKV reagiert auf Kritik an der PKV und setzt auf eine Charme-Offensive. Für Kunden soll jetzt alles transparenter werden.

Veröffentlicht:
DKV-Zentrale: Der Tarifwechsel soll leichter werden.

DKV-Zentrale: Der Tarifwechsel soll leichter werden.

© dpa

KÖLN. Mit einem Online-Tarifcheck will die Deutsche Krankenversicherung (DKV) ihren vollversicherten Kunden den Tarifwechsel erleichtern. Die Versicherten können im Internet nicht nur sehen, welche anderen DKV-Tarife ihnen offen stehen, sondern auch, welche Beiträge sie dafür bezahlen müssten.

In einem nächsten Schritt ermöglicht das Unternehmen Kunden ab Juni die direkte Gegenüberstellung der Leistungen in den einzelnen Angeboten.

Interessierte können dabei angeben, welche Leistungen sie im neuen Tarif wünschen, zum Beispiel Einbettzimmer oder Chefarztbehandlung im Krankenhaus, den Zuschuss zum Zahnersatz oder die Höhe der Selbstbeteiligung.

Anklicken müssen sie auch, ob sie für eventuelle Mehrleistungen eine erneute Gesundheitsprüfung und damit eventuelle Risikozuschläge in Kauf nehmen würden. Der Rechner weist dann aus, welche Optionen ihnen zu welchem Beitrag offenstehen.

Der Online-Check steht nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Dr. Clemens Muth inzwischen den meisten Vollversicherten zur Verfügung, auch die Ärztetarife sind bereits eingeschlossen.

Leichtes Plus bei den Beiträgen erwartet

Der Tarifwechsel sei ein Recht der Kunden, und es sei die Pflicht der PKV, ihn auch zu ermöglichen, betont er. Dass viele Anbieter den Tarifwechsel wie die DKV selbst in der Vergangenheit nicht gerade leicht gemacht haben, zählt zu den immer wieder geäußerten Kritikpunkten an der Branche.

"Unser Angebot ist eine Antwort auf diese Kritik", sagt Muth. Der Versicherer trage dem Trend zu einer größeren Transparenz Rechnung. "Auch ich als Kunde möchte diese Transparenz."

Zudem hofft er, auf diesem Weg den professionellen Tarifoptimierern das Wasser abzugraben, die Kunden beim Beitragswechsel innerhalb eines Unternehmens unterstützen und sich ihre Dienste zum Teil teuer bezahlen lassen.

Die DKV hat im vergangenen Jahr Beitragseinnahmen von 4,9 Milliarden Euro erzielt, das war ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. "Wir sind in der Zusatzversicherung stärker gewachsen als in der Vollversicherung", sagt Muth.

Die Zahl der Vollversicherten nahm um 2,0 Prozent auf 882.000 ab, während es bei den Zusatzversicherten einen Anstieg um 1,1 Prozent auf 3,5 Millionen gab. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle reduzierten sich um 1,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

Für 2013 erwartet Muth erneut eine geringe Zunahme der Beitragseinnahmen. "Wir rechnen mit weiteren Rückgängen bei der Zahl der Vollversicherten." (iss)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Private Krankenversicherung

PKV-Verband dementiert „Trend zur Kürzung“

PKV-Marktführer

Debeka rechnet nicht mit Kostenschub durch neue GOÄ

Leitartikel zu „geringwertigen“ medizinischen Leistungen

Ärzte zwischen Überversorgung und Versorgungsdruck

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?