conhIT

Dänemark überzeugt bei der Eröffnung

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BERLIN. Verliert Deutschland in Sachen Gesundheits-IT den Anschluss? Bei der Eröffnung des Branchentreffs conhIT hat Gastland Dänemark das Publikum begeistert.

Bis 2024 will Dänemark sechs Milliarden Euro in seine 16 größten Kliniken investieren. "Ein Fünftel davon geht in Gesundheits-IT und Medizintechnik", berichtete Svend Saerkjaer vom dänischen Gesundheitsministerium.

Im Zuge dieses Modernisierungsprogramms soll die Anzahl der Kliniken und Betten um die Hälfte beziehungsweise 20 Prozent reduziert und die Anzahl der ambulanten Eingriffe um 50 Prozent erhöht werden. Parallel dazu treibt Dänemark seine E-Health-Bemühungen voran.

Mittlerweile werde landesweit die Kommunikation zwischen Krankenhäusern, Hausärzten und Apotheken inklusive der Verordnungen elektronisch abgewickelt, so Saerkjaer.

Die kürzlich in Dänemark neu aufgelegte elektronische Patientenakte ist allen Kliniken und bereits vier von fünf Hausärzten zugänglich. 2015 sollen auch die Patienten flächendeckend Zugriff - zumindest auf die Medikationsdaten - haben.

Elektronischer Arzneimittelplan entwickelt

Staatssekretär Lutz Stroppe vom BMG konnte dem wenig entgegensetzen: "Wir haben eine Vielzahl von Projekten, aber wenn wir ehrlich sind, sind das alles noch Modellprojekte. Ziel muss die flächendeckende Umsetzung sein. Ein zentraler Punkt ist für uns die Arzneimitteltherapiesicherheit".

So wurde etwa ein elektronischer Arzneimittelplan entwickelt, der jetzt in mehreren Bundesländern getestet wird.

Das Datenmodell allerdings stößt bei vielen conhIT-Besuchern auf Kritik, weil es internationale Standards wie HL7 und IHE weitgehend ignoriere und neue Insellösungen befördere. Zudem sei aus dem Plan nicht ersichtlich, wer ein Mittel verordnet habe.

Auch der Umgang mit der noch von Daniel Bahr beauftragten Interoperabilitätsstudie wird vielfach kritisiert. Die Studie, deren Ergebnisse seit Herbst 2013 vorliegen, sollte eigentlich dazu beitragen, dass in Deutschland einheitliche IT-Standards Einzug halten.

Bisher hatte sie aber keinerlei politische Konsequenzen. Anfragen dazu werden nur ausweichend beantwortet..Mit 359 Ausstellern aus zehn Ländern ist die conhIT 2014 die bisher größte derartige Veranstaltung. (gvg)

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