Anlagen-Kolumne

Die Aktien-Talfahrt ist kein Grund zu großer Beunruhigung

Wertpapiere bieten Anlegern immer noch und gerade in diesen Zeiten ein stabiles Fundament für die Vermögensbildung. Da kann der Leitindex schon mal abfallen.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Die Börsenkurse befinden sich seit Tagen im freien Fall. So auch der Dax. 1000 Punkte hat der deutsche Leitindex binnen Wochenfrist verloren. An den Konjunkturdaten kann das nicht liegen. Auch wenn die volkswirtschaftlichen Indikatoren eine Abkühlung der Weltwirtschaft anzeigen - von einer Rezession sind wir meilenweit entfernt.

Schulden- und Währungskrise haben die Kurse auf Talfahrt geschickt. Doch bald schon werden sich die Anleger die Bilanzen der Unternehmen wieder genauer ansehen - die fallen durchaus unterschiedlich aus. Grundsätzlich führt am Aktienmarkt aber kein Weg vorbei.

Kursstürze, wie wir sie im Moment erleben, kannten wir bislang nur von exogenen Schocks wie etwa der Lehman-Pleite oder den Terroranschlägen des 11. September 2001.

Doch wo war das Schock-Ereignis des August 2011? Die Geschäftszahlen der Unternehmen können es nicht sein. Sind die Zahlen von einigen konjunkturabhängigen Branchen einfach zu gut gewesen?

Zugegeben, viele Unternehmen produzieren an der Kapazitätsgrenze. Der Arbeitsmarkt ist leer gefegt. Früher oder später befeuert das Löhne und Preise. Ein "Schock" sieht freilich anders aus.

Das konjunkturelle Umfeld ist robust. Wir befinden uns in der Mitte des Konjunkturzyklus. Die Impulse der Geldpolitik sind verebbt, die Wirtschaft läuft dennoch wie geschmiert.

Sicher, die Schuldenkrise in den USA und der Eurozone birgt auch konjunkturelle Risiken. Schließlich sind die öffentlichen Haushalte gezwungen, die Ausgaben zu drosseln.

Das werden früher oder später auch Verbraucher und Unternehmen zu spüren bekommen. Andererseits: Es wäre das erste Mal, dass ein Zyklus nur zwei Jahre dauert.

Der konjunkturelle Ausblick mag durch die Verwerfungen an den Finanzmärkten getrübt sein, für Schwarzmalerei gibt es indes keine Veranlassung. Wer nachts ruhig schlafen möchte, sollte den Aktienanteil seines Depots umstrukturieren.

Anstelle von konjunktursensiblen Branchen wie der Automobilindustrie bieten sich Aktien aus dem Nahrungsmittel- und Pharmabereich an. Es kommt also zunehmend auf die Auswahl an.

Die Unternehmen defensiverer Sektoren sind weniger stark von der Konjunktur und aktuellen Entwicklungen abhängig.

Global agierende Unternehmen bieten einen guten Schutz vor starken Kursschwankungen. Daneben gehören Immobilien, Grund und Boden mit Wald, ein wenig Gold sowie kurz laufende Industrieanleihen ins Depot. Noch nie war ein breit gestreutes Depot so wertvoll wie heute.

Lesen Sie dazu auch: Volkswirte: Talfahrt an den Börsen ist "Übertreibung" "Handelswoche des Grauens": Erneut kräftige Verluste an den Börsen

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