Datensicherheit / KBV

„Digitalisierung ist kein Allheilmittel“

Der jüngste Cyberangriff auf Politiker und Prominente beschäftigt auch die KBV. Beim Thema Datensicherheit sei jeder Einzelne gefragt.

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Von dem jüngsten Cyberangriff waren zwar vor allem Politiker betroffen, doch auch die Ärzteschaft sieht die Attacke mit Sorgen.

Von dem jüngsten Cyberangriff waren zwar vor allem Politiker betroffen, doch auch die Ärzteschaft sieht die Attacke mit Sorgen.

© santiago silver / stock.adobe.com

BERLIN. Die in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Hacker-Angriffe auf hunderte deutsche Politiker und Prominente treiben auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) um. Die Angriffe seien „ein Albtraum“, wird KBV-Chef Dr. Andreas Gassen in einer Mitteilung zitiert. „Hacker knacken digitale Konten und veröffentlichen große Datenmengen mehr oder minder prominenter Persönlichkeiten. Diese Geschehnisse zeigen deutlich, dass Digitalisierung kein Allheilmittel ist“, so Gassen weiter.

Mit Blick auf ein digitalisiertes Gesundheitswesen betonte Gassen, die KBV sei nicht automatisch ein Blockierer, nur weil sie Dinge hinterfrage. „Das sage ich insbesondere in Richtung der Staatsministerin Dorothee Bär.

Diese hatte vor dem Jahreswechsel unter anderem erklärt, es gebe Mediziner, die jedwede Digitalisierung ablehnten, weil sie sich vor Transparenz fürchten würden. Die Staatsministerin könne damit „nicht die Art von Transparenz“ gemeint haben, wie sie jetzt durch Hacker geschaffen worden sei.

Gassen zufolge unterstützt die niedergelassene Ärzteschaft die Digitalisierung dort, wo sie für Praxen und Patienten nützlich ist. „Doch wir haben es mit Gesundheitsdaten zu tun, also sehr sensiblen und sehr persönlichen Angaben.“

Mit Blick auf den Datenschutz warnte die KBV bereits vor offenen Flanken und forderte maximale Sicherheitsregelungen sowie einen Manipulationsschutz. Gassen sprach sich dafür aus, Nutzer offen auf die Restunsicherheit hinzuweisen, wenn jemand beispielsweise seine E-Patientenakte auf dem Smartphone haben wolle.

In Sachen Datenschutz sei jeder einzelne Nutzer gefragt. „Wir sollten sinnvoll und sparsam mit unseren digital veröffentlichten Daten umgehen“, so Gassen. (dab)

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