Anlagen-Kolumne
Dividende ist derzeit das Anlage-Indiz
Der Wert eines Unternehmens lässt sich - grundsätzlich gedacht - auf das Cash reduzieren, das dem Aktionär im Laufe des Unternehmenslebens früher oder später zurückbezahlt werden kann. Dividendenstrategien setzen auf diese ursprüngliche Überlegung .
Zwar sind auch sie bestrebt, die Kursgewinne zu maximieren, aber sie spekulieren nicht primär auf Kursbewegungen, sondern berücksichtigen die Tatsache, dass über längere Zeiträume betrachtet etwa die Hälfte der Gesamtrendite, die mit Aktien zu erzielen ist, von der reinvestierten Dividendenrendite stammt.
Der Vergleich der jährlichen Performance von MSCI-World-Unternehmen nach Dividendenkriterien zeigt deutliche Unterschiede.
In den zurückliegenden 20 Jahren haben 11,1 Prozent der Unternehmen für steigende Dividende gesorgt, 6,5 Prozent hatten eine konstante Dividende und 2,6 Prozent verringerten die Ausschüttung an ihre Eigner sogar.
Ziel einer Dividendenstrategie ist es, diejenigen Unternehmen ex ante zu identifizieren, die in der Lage sind, ihre Dividende nachhaltig zu steigern.
Derzeit stehen Dividendenzahlungen in der Anlegergunst so hoch wie nie zuvor. Denn in Zeiten von Negativzinsen und Nullverzinsung für Staatsanleihen ist die durchschnittliche Dividendenrendite von drei Prozent, die sich in Europa erzielen lässt, immer noch interessant.
Auch verglichen mit Unternehmensanleihen sind Dividendentitel die attraktivere Anlage. Solange die Niedrigzinsphase anhält, wird auch die Nachfrage nach Dividendenaktien anhalten.
Fazit: Statt einer Sektor- und Länderallokation können Anleger gezielt nach Dividendenaktien/-fonds Ausschau halten.
Nachdem konservative und anleiheähnliche Dividendenaktien bisher in der Gunst ganz oben standen, könnten demnächst, wenn sich das Wachstum in Europa festigt, zyklischere Dividendenaktien in den Fokus geraten.