Urteil
Haftstrafe für falschen Arzt
KASSEL. Zu einer Haftstrafe von fünf Jahren ist am Mittwoch in Kassel ein Hochstapler vor dem Landgericht verurteilt worden.
Der 37-Jährige hatte mit falschen Dokumenten mehrfach als Arzt gearbeitet und dabei Behandlungsfehler gemacht.
Vor Gericht flehte er unter Tränen um Nachsicht wegen seiner drei Kinder. Das Urteil mache ihn kaputt. „Sie haben sich selbst kaputt gemacht“, sagte der Vorsitzende Richter.
Der Angeklagte sei unbelehrbar, weil er selbst dann weiter betrog, als er bereits wegen ähnlicher Vergehen verurteilt worden war. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Sammlung gefälschter Unterlagen
Der Mann wurde unter anderem wegen gewerbsmäßiger Urkundenfälschung, Betrugs und versuchter Körperverletzung schuldig gesprochen. Er muss außerdem 22.000 Euro zurückzahlen, die er als Arzt verdient hatte. Die vorige Verurteilung zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft wurde in die neue Strafe eingerechnet.
Der Mann hatte sich eine ganze Sammlung von gefälschten Unterlagen zugelegt - von Zulassungen bis zur Aufenthaltsberechtigung. So täuschte er Arbeitgeber und Personalvermittler. Er wurde in einer Kasseler Praxis, einer Klinik in Melsungen (Hessen) sowie in einer Klinik in Kemnath (Bayern) eingestellt.
In Libyen hatte der Mann zwar eine medizinische Ausbildung gemacht. Bei einer Kenntnisprüfung in Deutschland war er aber durchgefallen. (dpa)