Berliner Kliniken

Gemeinsam gegen Eierstockkrebs

Charité und Vivantes starten in Berlin ein Netzwerk zur Behandlung von Eierstockkrebs: In regelmäßigen Tumorkonferenzen - auch online - sollen Therapien gemeinsam besprochen werden.

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In Eierstöcken wird der Krebs meist erst in fortgeschrittenem Stadium entdeckt.

In Eierstöcken wird der Krebs meist erst in fortgeschrittenem Stadium entdeckt.

© Springer Verlag GmbH

BERLIN. Die beiden großen Berliner Kliniken Vivantes und die Charité bauen ihre Zusammenarbeit aus.

Nach der Gründung des gemeinsamen Labors kooperieren die Uniklinik und der kommunale Krankenhauskonzern auch auf medizinischem Gebiet.

Erstmals haben sie jetzt eine gemeinsame Online-Tumorkonferenz zur Therapie von Eierstockkrebs abgehalten.

Online-Tumorkonferenzen

Die Konferenzen sollen von nun an zweiwöchentlich stattfinden. Experten der Uniklinik Charité und des kommunalen Klinikträgers Vivantes stellen dabei ihren Kollegen die Krankheitsbilder ihrer Patientinnen vor und legen Therapieempfehlungen fest.

Die Behandlung der Erkrankung erfolgt dann in den einzelnen Krankenhäusern. Die Online-Tumorkonferenzen sind Teil eines neuen Netzwerks von Charité und Vivantes.

Das Netzwerk will die Behandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs in Berlin und Brandenburg und auch überregional deutlich verbessern.

Dazu gehören außer dem Austausch von spezialisierten Operateuren und Mitarbeitern auch gemeinsame Forschungsarbeiten. Zudem informiert das Netzwerk Patientinnen und Angehörige auf eigenen Veranstaltungen.

Sieben Kliniken beteiligt

Aus dem Netzwerk soll schließlich ein zertifiziertes Kompetenzzentrum für Ovarialtumoren werden. Es gehört derzeit zum größten deutschen Verbund auf dem Gebiet des Eierstockkrebses.

Beteiligt sind sechs Vivantes-Kliniken und die Klinik für Gynäkologie am Campus Virchow-Klinikum der Charité, die seit 2007 als Europäisches Kompetenzzentrum für Eierstockkrebs (EKZE) zertifiziert ist.

Nach den Angaben von Vivantes und der Charité behandeln alle Berliner Krankenhäuser zusammen pro Jahr rund 400 Patientinnen mit Eierstockkrebs stationär.

Bei zwei Dritteln aller Betroffenen wird die Erkrankung erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Die Fünfjahres-Überlebensrate liegt bei nur etwas mehr als 40 Prozent. (ami)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kooperation statt Konkurrenz

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 05.04.201310:28 Uhr

Berliner EKZE-Initiative zur Diagnostik und Therapie bei Ovarialkarzinom

Was Berliner Kliniken und die Charité unter Federführung des Europäischen Kompetenzzentrums für Eierstockkrebs (EKZE) angeschoben haben, ist großartig! Insbesondere zur Primär- und Sekundärprävention, Vorsorge und Frühdiagnostik bei latenter oder stummer Symptomatik sind z. B. differenzierte, spezialisierte Sonografie-Untersuchungen erforderlich.

Vor diesem Hintergrund ist es geradezu erbärmlich, was der "IGeL-Monitor" des Medizinischen Dienstes beim Spitzenverband Bund (SpiBu) der Gesetzlichen Krankenkassen für den a m b u l a n t e n vertragsärztlichen Bereich behauptet:
"Ultraschall der Eierstöcke zur Krebsfrüherkennung - IGeL-Info kompakt - Einen Ultraschall der Eierstöcke zur Krebsfrüherkennung bewerten wir mit ''negativ''. Eierstockkrebs, auch Ovarialkarzinom genannt, ist die fünft-häufigste Krebstodesursache bei Frauen. Zur Früherkennung wird von den gesetzlichen Krankenkassen ein jährliches Abtasten ab dem 20. Lebensjahr bezahlt. Frauenärzte bieten darüber hinaus Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke an, oft im Rahmen einer ‚gynäkologischen Krebsvorsorge‘. Besteht ein Verdacht auf Eierstockkrebs ist der Ultraschall eine GKV-Leistung, ohne Verdacht eine IGeL. Ultraschalluntersuchungen sind als IGeL bei vielen Arztgruppen weit verbreitet: Jede fünfte angebotene IGeL ist ein Ultraschall. Eine im Juni 2011 veröffentlichte große Studie bestätigte, was andere Studien bereits angedeutet haben: Mit Ultraschalluntersuchung sterben gleich viele Frauen an Eierstockkrebs wie ohne Untersuchung. Diese und andere Studien zeigen jedoch, dass Frauen durch Fehlalarme häufig unnötig beunruhigt und sogar eigentlich gesunde Eierstöcke entfernt werden."

Diffamierend unsachlich geht es im "IGeL-Monitor" auch unter:
"Steckbrief - Arztgruppe - Frauenarzt - Organ Eierstöcke - Anlass Früherkennung von Eierstockkrebs - Verfahren Ultraschall eines Organs - Kosten ..." weiter.

Allein die Verwendung des diskriminierenden Wortes "Steckbrief" für die Berufsgruppe der Frauenärzte zeigt, wes Geistes Kind die Autoren des "IGeL-Monitor" sind.
Quelle: - http://www.igel-monitor.de/IGeL_A_Z.php -

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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