Pannenserie

Hausärzte fordern Anpassung der TI-Pauschale

Die Ausfälle der Telematikinfrastruktur in den vergangenen Monaten hätten zu großen finanziellen Belastungen in den Arztpraxen gesorgt, kritisiert der Hausärztinnen- und Hausärzteverband. Nun müsse der Gesetzgeber nachsteuern.

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Nichts geht mehr auf dem Bildschirm: In den vergangenen Monaten sorgten TI-Ausfälle für viel Frust in den Arztpraxen.

Nichts geht mehr auf dem Bildschirm: In den vergangenen Monaten sorgten TI-Ausfälle für viel Frust in den Arztpraxen.

© Eva Blanco/Westend61/picture alliance

Berlin. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband fordert eine Neuanpassung der TI-Pauschale. Diese solle die durch die vermehrten Ausfälle der Telematikinfrastruktur verursachten finanziellen Schäden einpreisen, heißt es in einer Verbandsmitteilung von Freitag. „Viele Hausarztpraxen verbringen inzwischen jede Woche unzählige Stunden damit, das TI-Chaos zu verwalten. Diese Zeit fehlt nicht nur bei der Patientenversorgung, hier werden auch ganz konkrete Kosten verursacht – beispielsweise, weil Hausärztinnen und Hausärzte regelmäßig gezwungen sind, externe IT-Dienstleister auf eigene Rechnung hinzuzuziehen.

Wenn es der Gesetzgeber schon nicht schafft, ein stabiles System auf die Beine zu stellen, dann muss zumindest verhindert werden, dass die Ärztinnen und Ärzte unverschuldet auf den Kosten sitzenbleiben“, sagt die Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth.

Immer wieder Störungen in den vergangenen Wochen

Sie bezieht sich auf eine Aussage des Bundesgesundheitsministeriums nach der die TI-Pauschale ursprünglich sicherstellen soll, dass einer Arztpraxis im Regelfall alle Kosten des Anschlusses und des Betriebes der Telematikinfrastruktur erstattet werden. „Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der letzten Wochen und Monate ist es offensichtlich, dass die TI-Pauschale nicht leistet, was sie sollte. Die Folge: Die Kosten bleiben an den Praxen hängen“, so Buhlinger-Göpfarth. „Der Gesetzgeber muss seine eigenen Ankündigungen ernst nehmen und die Partner der Selbstverwaltung beauftragen, hier nachzusteuern.“

In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu großflächigen Störungen bei der Telematikinfrastruktur, betroffen war unter anderem das E-Rezept. Dr. Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes: „In sehr vielen Praxen vergeht quasi kein Tag, an dem nicht irgendeine Komponente streikt. Jeden Morgen hoffen und bangen unsere Praxisteams, dass sie halbwegs unbeschadet durch den Tag kommen. Man muss es klar sagen: Die dringend notwendige Digitalisierung des Gesundheitswesens droht von den Verantwortlichen gerade mit Volldampf gegen die Wand gefahren zu werden.“ (eb)

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