Telematik

Hausärzte sollen mit am Tisch sitzen

Bayerischer Hausärzteverband fordert, Partner der Selektivverträge bei Entscheidungen einzubinden.

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ERLANGEN. Bei der Ausgestaltung einer einheitlichen Telematik-Infrastruktur sollte in den Entscheidungsgremien auch der Hausärzteverband vertreten sein.

Das hat der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), Dr. Dieter Geis, beim 3. Bayerischen Tag der Telemedizin in Erlangen gefordert.

Die hausarztzentrierte Versorgung werde auch in den kommenden Jahren weiter wachsen und an Bedeutung gewinnen, erklärte Geis.

Deshalb sei eine stärkere Berücksichtigung und Einbindung der selektivvertraglichen Versorgung in die Entscheidungen rund um die Telematik unumgänglich. Das dürfe man nicht allein den Körperschaften überlassen.

Entscheidend für den Erfolg der Telematik seien diskriminierungsfreie und wettbewerbsneutrale Regeln, betonte Geis. "Wir wollen keine Insellösungen, sondern ein einheitliches System mit offenen Schnittstellen".

Der Entwurf der Bundesregierung für ein E-Health-Gesetz biete dafür in weiten Teilen eine gute Grundlage.

Die im Gesetzentwurf vorgesehene Einführung eines Medikationsplans ab 2016 sei in der HzV längst Bestandteil der Versorgung, sagte Geis. Bei jedem Patienten mit mehr als sechs verschreibungspflichtigen Medikamenten erfolge eine entsprechende Dokumentation.

Aus hausärztlicher Sicht stelle sich die Frage, wie mit nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verfahren werden soll.

Auch im Gesundheitswesen liege das größte Potenzial für Innovationen im Bereich der Digitalisierung, sagte der CSU-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Bernhard Seidenath.

Im geplanten E-Health-Gesetz fehle eine nachhaltige Finanzierung. Deshalb werde die Staatsregierung weiterhin Telematikanwendungen, die sich zu einem Standbein der Gesundheitswirtschaft in Bayern entwickeln, finanziell fördern.

Dazu gehöre auch ein "Bayerisches Gesundheitsdaten-Zentrum", das in staatlicher Obhut Gesundheitsdaten für Prävention und Versorgungsforschung sammeln soll. "Wir dürfen dieses Feld nicht den Apples oder Googles überlassen", sagte er. (sto)

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