Kommentar zu IGeL
Hohe Akzeptanz erreicht
Allen medialen Anschuldigungen gegen IGeL-Ärzte und regelmäßigen Unkenrufen von Kassenseite zum Trotz sind Selbstzahlerleistungen längst Bestandteil des Versorgungsalltags der niedergelassenen Vertragsärzte geworden.
Das legt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der TK zu IGeL nahe.
Für Ärzte positiv: Zwar geht mit 65 Prozent Inanspruchnahme angebotener IGeL die rote Laterne an NRW, das bevölkerungsreichste Land der Republik.
Diese Zahl sagt aber, dass gut zwei von drei Patienten die von ihrem Arzt angebotene Leistung aus eigener Tasche zu zahlen bereit sind.
Immerhin vier von zehn Patienten greifen außer dem Arztgespräch auch noch vor allem auf kritische Web-Informationsangebote wie den IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen zurück.
Dieser scheint aber - zum Glück - die Überzeugungskraft und die medizinische Kompetenz des behandelnden Arztes bei potenziellen IGeL-Patienten nicht sonderlich erfolgreich in Frage stellen zu können.
Dass je nach Bundesland nur zwischen 43 und 58 Prozent der Ärzte überhaupt IGeL anbieten, verwundert nicht, wenn man die Dichotomie zwischen strukturschwachen Regionen und prosperierenden Ballungszentren berücksichtigt.