DGSPJ
Jugend- und Gesundheitshilfe besser vernetzen
LEIPZIG. Kinder der untersten Bildungs- und Sozialschichten sind dreimal stärker gefährdet, an sprachlichen, motorischen oder verhaltensmäßigen Störungen zu leiden als Kinder aus den obersten Bevölkerungsschichten.
Nach Ansicht von Dr. Carsten Wurst, Tagungspräsident der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), stehen Antworten seitens der Gesundheitspolitiker aus. Neu sei dieser Zusammenhang nicht, neu sei die "epidemische Häufung".
So beobachteten Sozialpädiater zunehmend bei Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status funktionelle Störungen der kognitiven Entwicklung, psychische Krankheiten und psychosomatische Störungsbilder sowie Substanzabhängigkeiten aller Art.
Für überfällig hält er eine bessere Vernetzung der Jugend- und Gesundheitshilfe sowie eine bessere Abstimmung mit der Frühförderung und Bildungseinrichtungen. Ärzte sollten enger in solche vernetzten Modelle einbezogen werden. (ras)