Trotz Corona-Sonderregelungen
KBV ist mit der Qualität in Vertragsarztpraxen zufrieden
Qualitätsmanagement ist in den Praxen etabliert, das zeigt der Qualitätsbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Er offenbart auch, welche Zielmarken des neu ausgerichteten DMP Brustkrebs schon erfüllt werden.
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Das DMP Brustkrebs wirkt, Qualitätsziele werden schon erreicht: Das zeigt der Qualitätsbericht der KBV.
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Berlin. Einen Beleg für die gute ambulante Versorgung sieht die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in dem Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2021, den sie am Freitag veröffentlicht hat. Trotz vieler Einschränkungen durch die Pandemie sei es den niedergelassenen Vertragsärzten gelungen, die zahlreichen, ihnen auferlegten Qualitätsanforderungen zu erfüllen, heißt es in einer Mitteilung.
Weil 2021 Corona-bedingt Sonderregelungen galten, ging die Zahl der durchgeführten arztbezogenen Dokumentationsprüfungen mit rund 10.600 um etwa sechs Prozent im Vergleich zu 2020 zurück. Durchweg seien die Kontrollen zufriedenstellend verlaufen, so die KBV. Im Bereich Koloskopie habe es zum Beispiel bei 757 abgeschlossenen Dokumentationsprüfungen nur 29 Beanstandungen gegeben.
Qualitätsprobleme in wenige Fällen
In 282 Fällen wurden Genehmigungen widerrufen, weil spezielle Leistungsnachweise nicht oder nicht vollständig erbracht wurden. In nur 35 Fällen wurden Erlaubnisse aufgrund von Qualitätsproblemen entzogen. Zum Vergleich: 2021 besaßen die insgesamt 180.000 an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten rund 300.000 Genehmigungen zu verschiedenen Leistungsbereichen.
Fast 20 Jahre nach Einführung eines verpflichtenden Qualitätsmanagements (QM) zeigen laut KBV die Stichproben, dass es bei der Umsetzung der QM-Richtlinie einen „einheitlich hohen Stand“ gibt. Zum Beispiel hätten 99 Prozent der teilnehmenden Praxen angegeben, das Hygienemanagement etabliert zu haben.
Aufmerksamkeit für längerfristige Therapie
Einen Blick wirft die KBV in dem Qualitätsbericht auch auf das DMP Brustkrebs, hier auf die Versorgung von Patientinnen mit positivem Hormonrezeptorstatus. Anhand von Daten der Gemeinsamen Einrichtungen aus den Jahren 2018 bis 2020 zeigt sich, dass das Ziel, dass mindestens 95 Prozent der Patientinnen eine adjuvante endokrine Therapie erhalten, noch nicht erreicht wurde.
Der durchschnittliche Wert liegt laut Qualitätsbericht bei 82 Prozent. Unerfüllt ist auch noch die Vorgabe, dass 85 Prozent der DMP-Teilnehmerinnen mit Knochenmetastasen eine Bisphosphonat- oder Denosumab-Therapie erhalten. Der aktuelle Wert liegt bei 64 Prozent.
So gut wie erfüllt ist dagegen die Zielvorgabe, dass bei 75 Prozent der Frauen die endokrine Therapie mindesten fünf Jahre fortgesetzt wird. Über den Zielwerten liegt man dagegen in den Bereichen „Erfassung der Nebenwirkungen endokriner Therapie“ sowie bei den Empfehlungen zum körperlichen Training. (juk)