Telematikinfrastruktur

KIM-Anwendungen für Praxen kommen voran

Die Datenautobahnen füllen sich langsam mit Leben. Das gilt sowohl für Anwendungen als auch für Anbieter.

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Im virtuellen Tunnel sollen E-Arztbriefe über die Telematikinfrastruktur sicher von Arzt zu Arzt gelangen – und ab Oktober auch die elektronischen AU-Bescheinigungen.

Im virtuellen Tunnel sollen E-Arztbriefe über die Telematikinfrastruktur sicher von Arzt zu Arzt gelangen – und ab Oktober auch die elektronischen AU-Bescheinigungen.

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Berlin. Zusätzliche Anbieter, gut in die Praxissoftware integrierte Anwendungen – beim Dienst Kommunikation im Medizinwesen (KIM), der es ermöglicht, über die Telematikinfrastruktur Nachrichten aller Art gesichert und verschlüsselt zu übermitteln, bewegt sich etwas. Das zeigen Mitteilungen unterschiedlicher Akteure, die an der Vernetzung über die TI beteiligt sind. So meldete die KBV-Tochter kv.digital Ende der Woche, dass ein erster Praxissoftware-Anbieter das Audit für die KIM-Anwendung „eArztbrief“ bestanden habe.

Die kv.digital hatte nach eigenen Angaben basierend auf den Erfahrungen aus Anwendungen für den früher genutzten KBV-Kommunikationsdienst KV-Connect bereits Ende letzten Jahres Spezifikationen zu einzelnen KIM-Anwendungen veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Anwendungen, die für die Arzt-zu-Arzt-Kommunikation genutzt werden, wie: „eNachricht“, „eArztbrief“, „DigitaleMuster“, „Labor-Auftrag (LDT)“ und „Labor-Befund (LDT)“.

Die Spezifikationen sollen dafür sorgen, dass die verschlüsselten und signierten Nachrichten, die über KIM geschickt werden, reibungslos in die Praxis-EDV übernommen werden können – unabhängig von der genutzten Software und dem genutzten KIM-Anbieter.

Audit für ersten Hersteller abgeschlossen

Mit einem sogenannten Test-Backend hat die KBV-Tochter wie zuvor für KV-Connect den Herstellern die Möglichkeit eingeräumt, die Anwendungen für ihre Programme zu testen und sich dies von kv.digital auch auditieren zu lassen. Das habe nun ein erster Praxis-EDV-Hersteller (PVS-Hersteller) für „eArztbrief“ genutzt, heißt es in der Meldung.

Bewegung gibt es bei KIM auch bei den Anbietern. So meldete bereits im Mai DGN, den Feldtest für KIM mit 50 Praxen mehrerer PVS-Anbieter erfolgreich abgeschlossen zu haben. Noch im Juni könne der Rollout für den KIM-Dienst von DGN beginnen, hieß es.

Nutzung von KIM wird finanziell gefördert

Als weiterer KIM-Anbieter hat vor kurzem auch die Concat AG die Zulassung der gematik erhalten, teilte das Unternehmen mit. Concat arbeitet dabei mit akquinet AG in Hamburg zusammen, das selbst seit Dezember mit einem KIM-Dienst am Markt ist und als technischer Dienstleister nach einer Ausschreibung auch die KBV-Lösung kv.dox entwickelt hat. Concat und akquinet hatten 2018 auch gemeinsam eine Telematikinfrastruktur-Lösung auf den Markt gebracht, die sich an Kliniken und MVZ richtete.

Vertragsarztpraxen benötigen KIM, um über die Telematikinfrastruktur sicher elektronische Nachrichten auszutauschen. Ab Oktober sollen auch elektronische AU-Bescheinigungen über KIM laufen, spätestens dann sollte jeder Vertragsarzt einen KIM-Dienst installiert haben. Die Installation und Nutzung des Dienstes wird nach der Finanzierungsvereinbarung zwischen KBV und GKV-Spitzenverband gefördert. (ger)

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