KKH-Allianz meldet weniger Betrugsfälle
HANNOVER (cben). Gefälschte Rezepte oder verbotene Kooperationen - die KKH-Allianz hat 2009 818 neue Fälle von Betrug mit einem Gesamtschaden von 913 470 Euro aufgedeckt. Für 2008 hatte die Kasse die Summe noch mit "über einer Million" angegeben, bei rund 1000 Verdachtsfällen.
Veröffentlicht:Von der Summe im Jahr 2009 habe man bereits 500 763 Euro zurückgeholt, hieß es am Donnerstag in Hannover. Den Gesamtschaden im Gesundheitswesen schätzt die KKH auf sechs bis 20 Milliarden Euro im Jahr.
2009 hat die KKH-Allianz in 228 Fällen und damit am häufigsten gegen Krankengymnasten und Physiotherapeuten ermittelt. In 128 Fällen gingen die Ermittler gegen Ärzte vor. Im Bereich der häuslichen Pflege gab es 81 Fälle zu verzeichnen. Es folgen Apotheker (67 Fälle) und Zahnärzte (37 Fälle). Die größte Schadenssumme im Jahr 2009 verursachten Fälle von Apothekern mit 270 000 Euro, gefolgt von unzulässiger Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringern mit 121 000 Euro und stationären Krankenhausfällen mit 92 000 Euro, so der Bericht.
Vor allem die verbotene Zusammenarbeit von Ärzten und etwa Hörgeräteakustikern ärgert die Wettbewerbshüter. "Ein Arzt darf durch seine Verordnungs- und Empfehlungspraxis keine Zusatzverdienste erzielen. Er verstößt damit gegen das Berufsrecht", sagt Peter Brammen von der Wettbewerbszentrale Hamburg.