Thüringen / E-Health
KV-Thüringen: Videobereitschaftsdienst wird zur festen Größe
Nach dem Anruf bei der 116 117 wird umgestellt auf Videotelefonie: Die Erfahrungen damit im Bereitschaftsdienst sind zumindest in Thüringen positiv.
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Videosprechstunden werden auch im Bereitschaftsdienst zunehmend Normalität. Das zeigt sich zum Beispiel in Thüringen. (Symbolbild mit Fotomodell)
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Weimar. Im ärztlichen Bereitschaftsdienst in Thüringen ist die vor einem Jahr für Erwachsene eingeführte Videosprechstunde inzwischen eine feste Größe. Von Jahresbeginn bis Ende August nahmen 2485 Menschen außerhalb von Praxissprechzeiten die Möglichkeit zur Videotelefonie mit Bereitschaftsärzten in Anspruch, teilte die Kassenärztliche Vereinigung auf Anfrage mit.
Die Startmonate Oktober, November und Dezember im vergangenen Jahr hinzugerechnet, seien es 3175 gewesen. Insgesamt gingen in diesem Zeitraum knapp 80.000 Anrufe unter der zentralen Rufnummer 116 117 für den allgemeinärztlichen Bereitschaftsdienst ein, wobei die Nachfrage in der Videosprechstunde steige.
Ergänzung zum Fahrdienst
Die Videobereitschaft war im Oktober 2022 mit zunächst 25 Ärzten in Thüringen gestartet. Patienten wählen die 116 117 und werden von dort über eine sichere Verbindung an die Video-Ärzte weitergeleitet. Dies ergänzt den Bereitschaftsdienst nach Praxisschluss oder an Feierabend mit persönlichem Arztkontakt in den dafür eingeteilten Praxen und den ärztlichen Fahrdienst.
Diese Form der Bereitschaft eignet sich nach Einschätzung der KV vor allem für niedrigschwellige Anfragen, beispielsweise zu Medikamenten, für die Patienten dann nicht extra in eine Bereitschaftsdienstpraxis gehen müssten. Genutzt werde das Angebot auch für Fragen bei Infekten oder Schmerzen im Bewegungsapparat.
Inzwischen ist in Thüringen die Videobereitschaft Anfang des Monats auf Kinderärzte erweitert worden. (dpa)