Brandenburg
Kammern wollen Medikamente einfacher austauschen
Potsdam. Die Brandenburger Landesärztekammer und die Landesapothekerkammer fordern, dass bei Lieferengpässen Medikamente unbürokratisch gegen wirkstoffgleiche Präparate ausgetauscht werden können. Es dürfe nicht sein, dass Ärzte durch Regresse „aus eigener Tasche dafür zahlen müssten, dass sie ihren Patienten noch lieferbare wirkstoffgleiche, aber teurere Medikamente verordneten, um deren lückenlose Arzneimitteltherapie ohne Unterbrechung zu sichern“, sagte der Präsident der Landesärztekammer, Frank-Ulrich Schulz.
Der Präsident der Apothekerkammer, Jens Dobbert, warnte gleichfalls davor, dass Apothekern eine Zahlungsverweigerung durch die Kassen drohe, wenn sie nicht lieferbare Arzneimittel zugunsten der Patientenversorgung austauschten. „Durch die flexiblen Austauschmöglichkeiten entfiele für die Apotheken die Verpflichtung, Patienten zu den Ärzten zurückzuschicken, was sowohl die Patienten frustriert als auch die Abläufe in den Apotheken und Arztpraxen behindert“. Schließlich, so Dobbert weiter, könnten „durch den schnelleren Therapiebeginn auch die Heilungschancen begünstigt und aufgrund des Austauschs gegen wirkstoffgleiche, aber lieferfähige Medikamente in den Apotheken Kostensenkungen für die Krankenkassen erzielt werden.“ (lass)