Fachkräftemangel

Kinderchirurgen warnen vor Konkurrenz um Klinikbetten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Finanzbedarf von Kinderkliniken bereits auf die Gesetzgebungs-Agenda gesetzt. Von den Kinderchirurgen gibt es dafür Rückenwind.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Personalmangel in der Pflege wird nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) mit steigenden Infektionszahlen dazu führen, dass sich die Klinikversorgung von Kindern und Jugendlichen weiter verschärfen. „Es steht zu befürchten, dass insbesondere über die Ambulanzen Kinder, die eine Notfall- oder andere dringende Operation benötigen, mit Kindern, die schwere Infektionen haben, um ein Klinikbett konkurrieren müssen“, warnt DGKCH-Sprecher Dr. Joachim Suß in einer Mitteilung am Dienstag. Der Chefarzt der Kinderchirurgie im Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg appelliert an die politischen Entscheidungsträger, „für Abhilfe zu sorgen“.

„Kernproblem“ der Pflegeversorgung in der stationären Pädiatrie sei, erläutert Suß, dass nach Umstellung der Pflegeausbildung vor zwei Jahren „man sich nicht mehr sofort auf die Kinderkrankenpflege spezialisieren“ könne, sondern „erst später im dritten Ausbildungsjahr oder danach“. Das sei „für viele nicht motivierend, die diesen Beruf eigentlich ergreifen wollen.“

„Richtige Richtung“

Darüber hinaus bilde das Fallpauschalensystem die Besonderheiten der operativen und konservativen Kindermedizin nicht ausreichend ab. Kinder und ihre Eltern stellten „im Vergleich zur Erwachsenenmedizin einen hohen Personal- und Betreuungsaufwand dar.“ Mit der bestehenden DRG-Vergütung könnten Kinderkliniken „nicht kostendeckend arbeiten“.“

Lesen sie auch

Eine von der Regierung beauftragte Sachverständigenkommission habe zwar bereits empfohlen, Kinderkliniken zusätzliche Förderhilfen zu gewähren. Suß: „Das geht in die richtige Richtung. Diese Mittel muss man dann aber auch genau dort einsetzen, wo sie am meisten fehlen, nämlich beim Personal.“

Zu Wochenbeginn waren Pläne des Bundesgesundheitsministers bekanntgeworden, Krankenhausabteilungen, die auf Kinder- und Jugendmedizin spezialisiert sind, bedarfsorientierte Zuschläge zu den Fallpauschalen zu zahlen. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken