Computerviren
Kliniken im Visier von Hackern - für 300 US-Dollar im Jahr
FRANKFURT/MAIN. Kriminelle Hacker, die mit Schadsoftware Arztpraxen oder Krankenhäuser angreifen wollen, kommen ohne hohen Aufwand an wirkungsvolle Viren und Trojaner heran: 300 US-Dollar (284 Euro) kostet im Darknet, einem Teil des Internets, in dem auch zwielichtige Geschäfte abgewickelt werden, Software für ein Virus, das nicht von Virenscannern erkannt wird – inklusive Software-Wartung für ein Jahr durch den Hersteller.
Mit dieser Zahl hat IT-Sicherheitsexperte Michael Wiesner am Mittwoch beim 2. Expertenforum IT-Sicherheit in Kliniken in Frankfurt am Main auf die Dringlichkeit des Problems der Internet-Sicherheit gerade für Krankenhäuser und Ärzte hingewiesen. Häufige Angriffsziele seien Praxen und Kliniken, das hätten Erfahrungen in den USA gezeigt. In Deutschland hatten vor einigen Monaten mehrere Kliniken über Erpressungsversuche geklagt, nachdem ihre Daten durch Trojaner verschlüsselt worden waren.
Experten auf der Tagung appellierten an Klinikgeschäftsführer und IT-Leiter das Thema Sicherheitsmanagement im Krankenhaus zur Chefsache zu machen, um sich effektiv gegen die Bedrohung zu wehren. (ger)