Datenauswertung der DKG

Kliniken sind in der Silvesternacht stark belastet

Die Krankenhäuser haben am Neujahrstag besonders viel mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper zu tun, so eine Auswertung der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

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Die Zahl der Neuaufnahmen mit der Diagnose W49.9 schnellte am Neujahrstag 2024 auf 100 nach oben – 11 weniger als im Vorjahr.

Die Zahl der Neuaufnahmen mit der Diagnose W49.9 schnellte am Neujahrstag 2024 auf 100 nach oben – 11 weniger als im Vorjahr.

© © ROBIN UTRECHT / ROBIN UTRECHT / picture alliance

Berlin. Die deutschen Krankenhäuser sind in der Silvesternacht durch feuerwerksbedingte Verletzungen besonders belastet. Das zeigt eine Datenauswertung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Dazu hat der Verband wieder die Häufigkeit der ICD W49.9 am Neujahrstag ausgewertet.

Diese ICD beschreibt Verletzungen, die unter anderem typisch nach Unfällen mit Feuerwerk sind, z.B. amputierte Finger oder Augenverletzungen („Unfall durch Exposition gegenüber mechanischen Kräften unbelebter Objekte“). Die Daten betreffen ausschließlich stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten.

Männer sind überrepräsentiert

Die Gesamtfallzahl der ICD W49.9 betrug im Jahr 2023 9677, 244 mehr als im Vorjahr . Das entspricht einem Durchschnitt von 26,5 Fällen täglich. Wie auch in den vergangenen Jahren schnellt die Zahl der Neuaufnahmen mit der Diagnose W49.9 am Neujahrstag des Folgejahres auf 100 nach oben – 11 weniger als im Vorjahr. Wie in jedem Jahr fällt auf, dass Männer weit überrepräsentiert sind.

Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 77,3 Prozent der Betroffenen männlich, rund zwei Drittel waren zwischen 18 und 64 Jahren alt. Am Neujahrstag 2024 waren sogar 92 Prozent der Betroffenen männlich und 65 Prozent zwischen 10 und 39 Jahren alt. Zum Vergleich: Am 1. Januar 2021, unter dem Pandemie-bedingten Böllerverbot, wurden lediglich 32 Personen mit der Diagnose W49.9 in einem Krankenhaus aufgenommen.

Besonders schwere Verletzungen

Bei diesen Daten handelt es sich ausschließlich um Zahlen aus der stationären Versorgung und damit um besonders schwere Verletzungen. Die weit überwiegende Zahl der feuerwerksbedingten Verletzungen wird allerdings ambulant in den Notaufnahmen oder im niedergelassenen Sektor behandelt. Die Fallzahlen der Notaufnahmen lassen sich nicht nach Diagnosen spezifiziert auswerten. Insofern bilden die Zahlen aus der stationären Versorgung lediglich einen Trend zur Belastung der Krankenhäuser durch feuerwerksbedingte Verletzungen ab. Berichte aus den Notaufnahmen in der Silvesternacht bestätigen allerdings diesen Trend.

„Feuerwerk ist gefährlich und kann zu schweren Verletzungen führen. Das bestätigen die Daten ein weiteres Mal. Feuerwerksbedingte Verletzungen führen die Krankenhäuser in der Silvesternacht regelmäßig an den Rand des Ausnahmezustands.

Während Millionen Menschen feiern, arbeiten andere in den Krankenhäusern, Polizeiwachen und Rettungsdiensten am Limit und darüber hinaus. Wir appellieren auch in diesem Jahr an diejenigen, die nicht auf Feuerwerk verzichten möchten, damit verantwortungsvoll umzugehen und die erheblichen Gefahren zu bedenken“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß. (kaha)

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