Corona-Prävention

Laborärzte kritisieren neue Einreise-Regeln

Der Bundesverband der Laborärzte stößt sich an der Gleichsetzung von Antigen- und PCR-Tests in den Einreisebestimmungen für Urlaubsrückkehrer. Die Positivrate der Corona-Tests steigt derweil weiter.

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Urlaubsrückkehrer müssen sich auf schärfere Kontrollen bei der Einreise nach Deutschland einstellen.

Urlaubsrückkehrer müssen sich auf schärfere Kontrollen bei der Einreise nach Deutschland einstellen.

© Angelika Warmuth / dpa / picture alliance

Berlin. Der Bundesverband der Laborärzte (BDL) weist auf vermeintliche Ungereimtheiten in den verschärften Corona-Einreise-Regelungen hin. Er fordert in einer aktuellen Mitteilung, dass bei Reiserückkehrern aus dem Ausland ausschließlich negative PCR-Tests anerkannt werden sollten. Dass Antigen-Schnelltests und PCR-Tests nach wie vor als gleichwertige Verfahren zum Ausschluss einer Infektion gelten, sei nicht nachvollziehbar.

Beispielsweise erhöhten hohe Temperaturen die Unsicherheit bei den Antigen-Schnelltests deutlich. Daher sollten bei Reiserückkehrer aus dem Ausland ausschließlich negative PCR-Tests anerkannt werden, so die Laborärzte. Bei der Testung im Ausland müsse darauf geachtet werden, dass die Ergebnisse von ärztlich geleiteten Laboratorien unter denselben Qualitätskriterien erstellt werden, wie sie auch in Deutschland üblich seien.

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Der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski begrüßt grundsätzlich die Ausweitung der Testpflicht auf alle Reiserückkehrer aus dem Ausland. „Dass Kinder unter 12 Jahren grundsätzlich von der Testpflicht ausgeklammert sind, bleibt jedoch erklärungsbedürftig.“

In vielen Fällen würde das Virus seinen Weg in die Familien über meist asymptomatisch wirkende Jugendliche nehmen. Auch die Ausnahmeregelungen für Pendler und Durchreisende seien vor dem Hintergrund der hohen Infektiosität der Delta-Variante fragwürdig.

Mehr positive Befunde

Die Rate positiver Corona-Tests steigt derweil weiter: In der vergangenen Wochen lag sie bei 3,1 Prozent, in der Woche zuvor noch bei 2,4 Prozent. Laut wöchentlicher Erhebung der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. (ALM) fielen in der KW 30 insgesamt 15.787 PCR-Befunde positiv aus, das sind fast 3000 mehr als in der Woche zuvor (12.512).

Sommerbedingt werde derzeit mit 513.739 SARS-CoV-2-PCR-Tests weiterhin auf eher niedrigem Niveau getestet (-1,0 Prozent zu KW 29), heißt es in einer ALM-Mitteilung von Dienstag. „Die Auslastung der Labore ist mit etwa 27 Prozent der insgesamt verfügbaren PCR-Tests weiterhin eher niedrig“, so der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller.

Die der Erhebung angeschlossenen 178 Labore hätten die Delta-Variante inzwischen in den allermeisten der positiven Befunde nachgewiesen. Sie sei für den größten Teil der Neuinfektionen verantwortlich. (kaha)

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