Schleswig-Holstein

Lampenfieber, Versagensängste & Co: Lösungen und Prävention für Musiker

Die Gesundheit von Musizierenden ist zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Lübeck reagiert darauf mit einer neuen Professur.

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Daniel Sebastian Scholz übernimmt eine neu eingerichtete Professur an der Musikhochschule Lübeck.

Daniel Sebastian Scholz übernimmt eine neu eingerichtete Professur an der Musikhochschule Lübeck.

© Patrick Slesiona

Lübeck. Schmerzhafte Verspannungen, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, Lampenfieber und Versagensängste - viele Musiker kennen solche Gesundheitsprobleme, die gravierende Folgen haben und im schlimmsten Fall das Ende ihrer Karriere bedeuten können. Ursachen sind oft Überbelastung, die durch zu viel Üben entsteht, psychischer Stress, Leistungsdruck oder die Handhabung des Instruments.

Klinischer Bedarf bislang unterschätzt

In Lübeck werden diese Probleme künftig in den Fokus gerückt: Daniel Sebastian Scholz übernimmt eine neu eingerichtete Professur an der Musikhochschule Lübeck (MHL). Ziel ist es, dem steigenden Bedarf an Beratung und Behandlung für Musikschaffende gerecht zu werden und einen bislang unterschätzten klinischen Bedarf abzudecken. Der Schwerpunkt soll auf Prävention und der psychischen Gesundheit von Musikern liegen.

Bundesweit gibt es zwar rund zehn musiker-medizinische Einrichtungen, Lübeck ist nach eigenen Angaben aber der einzige Standort mit einer Spezialisierung auf neurologische, psychologische und psychotherapeutische Themen.

Der 38-Jährige Scholz ist Neurowissenschaftler, Diplom Psychologe, Verhaltenstherapeut und Musiker. Erfahrungen sammelte er am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM) in Hannover. Forschen wird er in Lübeck in enger Verzahnung mit der Uni-Neurologie auf dem Campus im Center of Brain, Behavior and Metabolism. Erste Forschungsprojekte zu den Themen mentale Belastung und zur neuronalen Plastizität Musikstudierender sind in Planung.

Vorlesungen und Seminare geplant

Für die Studierenden beider Hochschulen sind Vorlesungen zu den Grundlagen gesunden Musizierens, zu den Neurowissenschaften der Musik sowie ein Lampenfieber-Behandlungs-Seminar in Planung. Außerdem soll noch in diesem Monat eine Beratungsstelle für Musikstudierende und Lübecker Musikprofis und Laien eingerichtet werden.

Die neue Stelle haben die MHL und die Lübecker Universität gemeinsam für Forschung, Lehre und Beratung geschaffen. Der gebürtige Tübinger Scholz spielt selbst Klavier und Gitarre, u.a. in der Psycho-Rap-Rock-Band „Ego Super“ und ist Mitbegründer und Betreiber des eigenen Platten-labels „quadratisch rekords“. (di)

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