Private Krankenversicherung

Moderater Anstieg bei Versicherten im Basistarif der PKV

Die PKV meldet eine leichte Zunahme bei der Inanspruchnahme des Basistarifs in der Krankenversicherung. Bisher bleibt dieser aber weit hinter den Befürchtungen des Frühjahrs zurück.

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Berlin. Die Anzahl der privat krankenversicherten Menschen in Deutschland im sogenannten Basistarif ist bis Ende Juni leicht gestiegen: auf gut 33.000 von zuletzt 32.000. Das teilte der PKV-Verband auf Anfrage mit. Der Tarif richtet sich an Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihren Beitrag zu stemmen. Der Beitrag ist hier auf den Höchstsatz der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckelt.

Allerdings gibt es Zweifel an der Versorgungsqualität im Basistarif. Der Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke Achim Kessler berichtet in einer aktuellen Kleinen Anfrage an die Bundesregierung, dass die Fraktion immer wieder Zuschriften von Betroffenen über Missstände erreichen. Sie fühlten sich als Patienten „dritter Klasse“ und klagten über die Verweigerung medizinisch notwendiger Behandlungen. Auch könne es Probleme bei der freien Arztwahl geben. Kessler will dazu eine Stellungnahme der Regierung.

PKV räumt Probleme in Einzelfällen ein

Ein Sprecher des PKV-Verbands sagte, dass es in Einzelfällen zu Schwierigkeiten kommen könne. Betroffene sollten sich bei den Kassenärztlichen Vereinigungen um Unterstützung bemühen, riet er.

Im Mai wurden Erleichterungen für Patienten beschlossen, die nach vorübergehender Zahlungsprobleme wieder aus dem Basistarif in ihren ursprünglichen PKV-Tarif zurückkehren wollen. Rückwirkend ab 15. März ist das ohne Gesundheitsprüfung möglich. Bei der Ankündigung der Regelung im April hatte die Regierung geschätzt, dass die Zahl der versicherten Patienten im Basistarif im Zuge der Corona-Krise auf bis zu 290.000 ansteigen könnte.

Einschränkungen im Steigerungssatz

Der Basistarif gehört zu den Sozialtarifen und richtet sich an Menschen mit Zahlungsproblemen. Bei Hilfsbedürftigkeit im Sinne des Sozialrechts wird der gedeckelte Beitrag auf die Hälfte reduziert. Können Versicherte auch das nicht stemmen, beteiligt sich der Sozialhilfeträger bis hin zur kompletten Summe. Patienten, die ihre PKV-Versicherung schon vor 2009 abgeschlossen haben, steht mit dem Standardtarif eine deutlich günstigere Alternative offen.

Bei Patienten im Basistarif ist für Ärzte die Möglichkeit der Anwendung von Steigerungssätzen in der Abrechnung nach GOÄ deutlich reduziert, stärker noch als bei Patienten im Standardtarif. (tau)

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