KV Saarland
Online-Abrechnung wird zur Pflicht
Die KV Saarland forciert die Online-Abrechnung - und setzt verbindlich aufs KV-SafeNet. "Wer mit uns abrechnen will, muss mitmachen", betont KV-Chef Dr. Hauptmann. Für den Umstieg erhalten Praxen Finanzspritzen.
Von Andreas Kindel
PERL-NENNIG. Für die knapp 2000 saarländischen Kassenärzte und Psychotherapeuten wird die Online-Abrechnung ab 1. Juli 2013 zur Pflicht. Das hat die KV-Vertreterversammlung jetzt einstimmig beschlossen.
Zum 1. Januar 2014 soll nach dem Beschluss außerdem die Online-Abrechnung mit "KV-SafeNet" verbindlich werden, mit dem ein vom Internet unabhängiger, geschützter "Tunnel" aufgebaut wird, um Daten mit höchster Sicherheit zu transportieren.
Voraussetzung ist lediglich ein internetfähiger PC. Außerdem müssen die Kassenärzte ein speziell konfiguriertes Zusatzgerät, eine sogenannte "Blackbox", kaufen.
KV-Finanzspritze für 500 Praxen
Schon jetzt beträgt der Anteil der Online-Abrechner im Saarland laut KV 70 Prozent. Die KV hatte den Anteil unter anderem mit einem Förderprogramm gesteigert und neue Kassenärzte nur noch zugelassen, wenn sie auch online abrechnen.
"Wir wollen jetzt mit sanftem Druck alle überzeugen, dass die Vernetzung die Zukunft ist", warb KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann für die Online-Initiative.
Dazu wird es weitere Infoveranstaltungen geben. Zudem legt die KV ein neues Förderprogramm auf. Den ersten 500 Praxen, die die nötige "Blackbox" anschaffen, zahlt die KV 200 Euro. Und: Bis Ende 2015 übernimmt sie monatlich zehn Euro für die "Safe-Net"-Grundgebühr.
"Wer mit uns abrechnen will, muss mitmachen"
Nach Überzeugung Hauptmanns, der auch Vorsitzender der "KV-Telematik-ARGE" ist, bietet die Online-Umstellung nur Vorteile. "Die Kollegen können dann unmittelbar aus ihrem Praxisrechner ihre Abrechnungen abschicken."
Später sollen auf diesem Weg auch Dokumente wie Arztbriefe und Befunde an Kollegen gehen. Für die Arzt-Netze werde es außerdem einfacher, untereinander zu kommunizieren. Auch Krankenhäuser sollen bei der neuen Online-Abrechnung im Boot sein.
"Wer mit uns abrechnen will, muss dabei mitmachen", so Hauptmann. Die KV selbst erhofft sich durch die Umstellung, Kosten zu senken.