Statistisches Bundesamt

Orientierungswert für Klinikkosten mehr als verdoppelt

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Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat den Orientierungswert 2022 für die Entwicklung der Krankenhauskosten veröffentlicht. Im Berechnungszeitraum 2. Halbjahr 2021 bis Ende 1. Halbjahr 2022 beträgt demnach der Orientierungswert 6,07 Prozent zum Vergleichszeitraum (2. Hj. 2020 / 1. Hj. 2021). Der aktuelle Teilorientierungswert für Personalkosten wurde auf 6,10 Prozent gesetzt, der Teilorientierungswert für Sachkosten auf 6,04 Prozent. Damit hat das Amt deutlich stärkere Kostensteigerungen ermittelt, als in der vorangegangenen Festlegungsrunde: In der Vorperiode betrug der Orientierungswert lediglich 2,48 Prozent.

Der Orientierungswert wird anhand statistischer Daten wie Verdiensterhebungen oder Kostennachweisen der Kliniken errechnet; er soll die durchschnittliche jährliche prozentuale Veränderung der Klinikkosten abbilden, die ausschließlich auf Preis- oder Verdienständerungen zurückzuführen ist. „Damit ist er eine wichtige Basis für Budgetverhandlungen im stationären Bereich“, erläutert Destatis.

Wie es weiter heißt, gingen jedoch die Verdienste des Krankenhaus-Pflegepersonals in die Ermittlung des Orientierungswerts nicht mit ein. Unter Berücksichtigung auch dieser Verdienstentwicklung käme der aktuelle Orientierungswert auf 6,10 Prozent.

DIe Deutsche Krankenhausgesellschaft erklärte in einer Stellungnahme am frühen Freitag Nachmittag, die jüngste Orientierungswert-Angabe aus WIesbaden verdeutliche „die immense Kostenbelastung der Krankenhäuser, die schon vor dem extremen Anstieg der Energiekosten 2022 eingesetzt hat“. Wobei die letzten Erlösanhebungen zugunsten der Kliniken mit der Kostenentwicklung keineswegs Schritt gehalten hätten. DKG-Vorsitzender Dr. Gerald Gaß: „Die offiziellen Zahlen unterstützen (unsere) Forderungen nach einem umgehenden Inflationsausgleich.“

(cw)

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